Arztvermittlung

Licht und Schatten beim Terminservice

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Der Anstieg der Terminbuchungen über die Servicestellen der KVen rührt offenbar vor allem von der Nachfrage nach psychotherapeutischen Terminen.

Der Anstieg der Terminbuchungen über die Servicestellen der KVen rührt offenbar vor allem von der Nachfrage nach psychotherapeutischen Terminen.

© KV Hessen

BERLIN. "Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen funktionieren gut." – Dieses Fazit zieht KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. Für 2017 rechnet die KBV bundesweit mit rund 190.000 vermittelten Terminen. Das sind immerhin 70.000 mehr als noch ein Jahr zuvor, als die Servicestellen an den Start gegangen sind.

Dabei rührt der Anstieg der Terminbuchungen über die Servicestellen der KVen (TSS) vor allem von der Nachfrage nach psychotherapeutischen Terminen. Erst seit April 2017 bieten die TSS auch die Terminvermittlung für die psychotherapeutische Sprechstunde und Akutbehandlung an. Bereits im zweiten Quartal 2017 stammten laut KBV rund 40 Prozent der vermittelten Termine aus diesem Versorgungsbereich. Im dritten Quartal sei der Anteil sogar auf 43,2 Prozent gestiegen.

Kritik von der Patientenbeauftragten

Doch während sich die KBV zufrieden zeigt, mahnt die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Ingrid Fischbach, Nachbesserungsbedarf an – zumindest bei einem Teil der KVen. Weil immer wieder Beschwerden bei ihr eingegangen sind, hat sie im Dezember mit ihren Mitarbeitern einen Test gemacht: Das Team hat alle Terminservicestellen zu jeweils drei unterschiedlichen Zeitpunkten angerufen. Sieben Terminservicestellen seien bei zwei von drei Testanrufen während der Öffnungszeiten nicht erreichbar gewesen.

Es sei entweder sofort eine Bandansage gekommen, dass alle Leitungen besetzt seien (KV Westfalen-Lippe) oder die Verbindung wurde sogar in der Warteschleife beendet, bevor ein Kontakt entstand (KV Berlin, KV Sachsen-Anhalt, KV Thüringen, KV Nordrhein, KV Hessen, KV Bremen), heißt es in einer Pressemitteilung. Alle anderen Terminservicestellen seien jedoch gut erreichbar gewesen und auch die Mitarbeiter seien als stets freundlich und hilfsbereit wahrgenommen worden.

"Das Ergebnis zeigt große Unterschiede bei der Erreichbarkeit der Terminservicestellen, auch wenn die Stichprobe natürlich nicht repräsentativ ist. Bei einigen Terminservicestellen war das Angebot hilfreich, bei zu vielen kann jedoch nicht von einem Service in der Terminvermittlung gesprochen werden", so Fischbach. "Hier habe ich die jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen aufgefordert, ihr Konzept sofort zu überarbeiten, so dass die Patienten tatsächlich einen Nutzen davon haben."

Gassen: Nachfrage ist insgesamt eher gering

KBV-Chef Gassen relativierte in seiner Bewertung der aktuellen Vermittlungszahlen allerdings die Bedeutung der Servicestellen: "Im Vergleich zu rund einer Milliarde Arzt-Patienten-Kontakten jährlich in den Praxen der Niedergelassenen zeigt sich, dass die Nachfrage nach Vermittlungen durch die Terminservicestellen gering ausfällt." Diese Tendenz decke sich auch mit den Ergebnissen der Versichertenbefragungen der KBV. "Von den rund 6000 befragten Bundesbürgern sahen es die allermeisten nicht als Problem an, einen Behandlungstermin zu bekommen", so Gassen.(reh)

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