Verbraucherschützer mahnen

Maskenpflicht gegen Coronavirus nur bei ausreichender Versorgung

Auf keinen Fall dürfe für eine allgemeine Maskenpflicht im Zuge der Corona-Pandemie Schutzkleidung aus dem Gesundheitsbereich abgezogen werden, warnt der Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Veröffentlicht:
Sachsen-Anhalt: Mitarbeiter der Feuerwehr und der Stadt verteilen auf dem Wochenmarkt in Halle/Saale Mund-Nasen-Schutzmasken. Besucher und Händler müssen einen Mundschutz tragen.

Sachsen-Anhalt: Mitarbeiter der Feuerwehr und der Stadt verteilen auf dem Wochenmarkt in Halle/Saale Mund-Nasen-Schutzmasken. Besucher und Händler müssen einen Mundschutz tragen.

© Hendrik Schmidt/dpa

Berlin. Eine Maskenpflicht zur Bekämpfung des Coronavirus sollte nach Einschätzung von Verbraucherschützern nur bei einer ausreichenden Verfügbarkeit von Schutzmasken eingeführt werden. „Sofern eine Maskenpflicht für bestimmte Lebensbereiche angedacht wird, müssen diese auch zwingend zur Verfügung stehen“, sagte Kai Vogel, Gesundheitsexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV), dem „Tagesspiegel“ (Mittwoch). Atemschutzmasken seien aber zurzeit vielerorts ausverkauft.

„Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass Schutzmasken flächendeckend zur Verfügung stehen, bevor Erleichterungen im öffentlichen Leben erfolgen – und der persönliche Schutz eine der Bedingungen für diese Lockerungen ist“, betonte der Verbraucherschützer. Auf keinen Fall dürfe die Schutzkleidung dafür aber aus anderen Bereichen, etwa aus dem Gesundheits- und Pflegebereich, abgezogen werden.

Eine Pflicht zum Tragen einer Maske für Mund und Nase in der Öffentlichkeit wird als eine mögliche Maßnahme diskutiert, um die zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie erlassenen Beschränkungen schrittweise zu lockern.

Heimische Maskenproduktion gar nicht so einfach

Für die Herstellung der raren Schutzausrüstung wird derzeit auch versucht, neue Produktionskapazitäten in der Textilindustrie zu schaffen. Der Bund versucht dies durch Anreize zu fördern. Im Wirtschaftsministerium wurde dazu ein Arbeitsstab eingerichtet. Dies sei allerdings eine „Herkulesaufgabe“, so der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie. Für die Produktion von Schutzausrüstung und Mund-Nase-Masken würden Lieferketten neu aufgebaut, Kapazitäten bei Vliesstoffherstellern vergrößert und ganze Produktionslinien umgestellt, sagte Hauptgeschäftsführer Uwe Mazura der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Es handelt sich dabei um Lieferketten, die seit Jahrzehnten in Europa nicht mehr nachgefragt waren, fehlende Maschinen sind vielerorts in der Beschaffung.“

Die Industrie arbeite unter Hochdruck daran, die Lieferketten wieder aufzubauen und zu helfen, medizinische und persönliche Schutzausrüstungen, aber auch Alltagsmasken zu produzieren. „Angesichts der ungeheuren Dynamik können wir derzeit keine Größenordnungen für die Maskenproduktion in Deutschland beziffern“, sagte Mazura. „Die benötigten Kapazitäten und Mengen zu produzieren, ist eine Herkulesaufgabe.“ (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kausaler Zusammenhang gesucht

Werden Jugendliche nach Hirnverletzungen öfter kriminell?

Gute Nachrichten des Jahres 2024

Positiver Jahresrückblick: Impferinnerungen via App

Aufarbeitung

Sachsen setzt Enquete-Kommission zu Corona ein

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025