Kommentar zur Morbi-RSA-Reform

Ohne Aufsicht geht's nicht

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Der Countdown läuft. Und der Gesetzgeber bestimmt den Takt. Erst soll der Finanzausgleich der Kassen untereinander neu aufgestellt werden. Was danach noch auf den Guthabenkonten der Krankenkassen liegt, soll – zumindest teilweise – ab dem 1. Januar 2020 den Versicherten zurückgegeben werden. So steht es in einem Gesetzentwurf. Die Kassenlager bringen sich vorsorglich schon in Stellung. Es geht um hunderte Millionen Euro, die den einen abgezogen, den anderen zufallen könnten.

An welchen Stellschrauben im Getriebe des Risikostrukturausgleichs der Gesetzgeber letztendlich drehen wird, ist längst nicht klar. Statt wie bisher 80 Krankheiten könnten 360 Krankheiten für den Finanzausgleich herangezogen werden. Oder regional bedingte Unwuchten könnten eine Rolle spielen. Auf der Änderungsagenda stehen bislang konkret nur zwei Punkte: Die Einführung einer verbindlichen ambulanten Kodierregel für Ärzte ab 2022 und die Überprüfung von Karteileichen bei den Kassen.

Um eine Diskussion wird der Gesetzgeber in dem Verfahren nicht herumkommen: Die Frage der Aufsichtspraxis in den Ländern (AOK) und dem Bund muss auf den Tisch. Ohne einheitliche Aufsicht kann der Streit der Kassenlager nur schwerlich befriedet werden.

Lesen Sie dazu auch: Parlamentarische Beratungen: Der Morbi-RSA spaltet

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025