„Junge Helden“ im Bundestag

Patientenbeauftragter Schwartze lässt sich Organspende-Tattoo stechen

Der Verein „Junge Helden“ will mit seiner eintätowierten Zustimmungserklärung zur Organspende junge Leute ansprechen. Jetzt erreicht die erfolgreiche Aktion den Bundestag – und erzeugt Nachfrage.

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Opt.Ink: Das erste Tattoo, das die Zustimmung zur Organspende ausdrückt.

Opt.Ink: Das erste Tattoo, das die Zustimmung zur Organspende ausdrückt.

© junge-helden.org

Berlin. Die Aktion „opt ink“ findet im Bundestag vergleichsweise großen Zuspruch. Für eine Tätowier-Aktion des Patientenbeauftragten der Regierung, Stefan Schwartze (SPD), haben sich für diesen Donnerstag (16. Mai) bereits 19 Bundestagsabgeordnete und mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemeldet. Auch Schwartze selbst wird sich dabei eine Zustimmung zur Organspende in die Haut eintätowieren lassen.

Es soll sogar schon eine zweite Tätowiererin zusätzlich engagiert worden sein, um den Andrang zu bewältigen, hat die Ärzte Zeitung am Montag erfahren. Die Aktion macht auf den Tag der Organspende aufmerksam. Der Aktionstag findet traditionell am 1. Juni statt.

Unter die Haut gehende Zustimmungsbekundung

Bei opt.ink handelt es sich um eine Einverständniserklärung zur Organspende, die unter die Haut geht, um ein Tattoo. Initiatoren der Organspende-Werbung sind die Mitglieder des Vereins „Junge Helden“. Im Tattoo-Studio muss der Interessent unterschreiben und damit dokumentieren, dass er seine Organe im Fall des Falles spenden will. 700 Studios in Deutschland bieten den Service schon an. 7500 Menschen tragen das Tattoo bereits, das aus zwei Halbkreisen und einem Kreis besteht.

„Der große Erfolg von Opt.Ink zeigt deutlich, dass es ein Bedürfnis gibt, die eigene Haltung zur Organspende zu zeigen“, sagt Anna Barbara Sum, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Vereins Junge Helden. Angehörige seien oft im Ungewissen darüber, wie sich ein verstorbener Verwandter sich zu Lebzeiten zur Organspende verhalten hat, was zur Ablehnung von Organspenden führe, heißt es bei Junge Helden.

Für die Verwandten eines Verstorbenen, aber auch für das medizinische Personal in Kliniken sei das Tattoo wie eine Willenserklärung und Zustimmung zur Organspende. Deutschland ist im europäischen Vergleich Schlusslicht bei den Organspendezahlen. Dies wird auch auf die hierzulande geltende Zustimmungslösung zurückgeführt. Die Wartezeiten auf Spenderorgane sind lang. (af)

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Kommentare
Andreas Hoffmann 14.05.202410:09 Uhr

Ein schönes Beispiel dafür, dass es keine staatliche Gewalt in Form einer Widerspruchslösung braucht, sondern kreative und zeitgemäße Lösungen. Dies überfordert zwar die kognitive Kapazität planwirtschaftlich agierender Politiker und deren kollektivistische Wählerschaft, aber es bleibt die Hoffnung, dass solche Aktionen dazu beitragen, die unsägliche Widerspruchslösung zu verhindern.

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