Kommentar
Praxisnetze streben nach Anerkennung
Zu den aktuellen Zielen der Gesundheitspolitik gehören unter anderem Regionalisierung und eine Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung. Im Entwurf für das geplante GKV-Versorgungsstrukturgesetz werden diese Ziele zwar aufgenommen, allerdings nicht konsequent genug umgesetzt. So sind Praxisnetze, die in der Region verankert sind und in denen Haus- und Fachärzte mit Kliniken und anderen Einrichtungen zusammenarbeiten, im Entwurf nicht vorgesehen.
In Bayern haben sich nun die Manager von sechs Ärztenetzen, von denen einige bereits seit vielen Jahren erfolgreich tätig sind, zu Wort gemeldet und ihren Anspruch auf eine gesicherte Teilhabe an der Versorgung erhoben. Praxisnetze seien nicht nur in der Lage, eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, hieß es. Weil Praxisnetze in der Regel eine überschaubare Größe haben, seien die von den Kassen geforderten Einsparungen auch leichter zu realisieren. Dass dies möglich ist, zeigen insbesondere die professionell organisierten Ärztenetze.
Was den Netzen noch fehlt, sind gesetzliche Rahmenbedingungen, die eine Übernahme der regionalen Versorgung ermöglichen würde. Noch ist Zeit, dies im Gesetzentwurf zu berücksichtigen.
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