Kommentar zum AOK-Hausarztvertrag
Ratlos in Nordrhein
Wer die Debatte über den neuen Hausärztevertrag der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) und der AOK Rheinland/Hamburg verfolgt, muss an der einen oder anderen Stelle denken, er hat sich verhört.
Da gibt der KVNo-Vorstand zu, dass er nicht abgesehen hat, was er da eigentlich unterschreibt. Und auch der AOK-Vorstand zeigt sich überrascht von den Konsequenzen.
Dabei hatte schon die kurze Pressemitteilung der KVNo auch dem Außenstehenden klar gemacht: Der jetzt abgeschlossene Hausarztvertrag ist gegenüber seinem Vorgänger ein deutlicher Rückschritt.
Die bisherige Orientierung auf die Versorgung älterer und multimorbider Patienten entfällt. Gleichzeitig wird es für die teilnehmenden Hausärzte sehr schwer, ein nennenswertes Zusatzhonorar zu erwirtschaften.
Es ist kein Wunder, dass sich die Hausärzte verschaukelt vorkommen. Das würden die AOK-Versicherten sicher auch tun, würden sie die Zusammenhänge kennen.
Natürlich kann bei Verhandlungen nicht immer alles optimal verlaufen. Aber das Ergebnis darf kein Vertrag sein, bei dem hinterher jeder ruft: Das habe ich nicht gewollt. Wichtig ist jetzt, dass die versprochenen Korrekturen tatsächlich kommen und dieser Abschluss keine Blaupause für die Zukunft ist.
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