Alkoholkonsum
Regierung hält neue Vorgaben für unnötig
Schärfere Regeln gegen Alkoholmissbrauch? Die Bundesregierung sagt Nein. Sie stellt sich damit gegen die Forderungen einiger Wissenschaftler.
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Die Bundesregierung sieht keinen Anlass für verschärfte Regelungen gegen missbräuchlichen Alkoholkonsum.
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BERLIN. Die Bundesregierung sieht keinen Anlass für neue Vorschriften gegen missbräuchlichen Alkoholkonsum.
In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen verweist die Regierung darauf, dass der Alkoholkonsum insgesamt - auch unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen - rückläufig ist. Daher müssten gesetzliche und freiwillige Regulierungen zum Schutz junger Menschen auch nicht weiter ausgebaut werden.
Höhere Besteuerung unnötig
Das gilt auch für die von Wissenschaftlern geforderte höhere Besteuerung von Alkoholika. Preise, so die Regierung, seien nur "ein Faktor neben anderen, die das Verhalten beeinflussen". Auch Vorschlägen, das Abgabealter für alle alkoholischen Getränke auf 18 Jahre heraufzusetzen, erteilt die Regierung eine Absage.
In Deutschland sind 1,77 Millionen Menschen alkoholabhängig, 9,5 Millionen haben einen gesundheitlich riskanten Konsum. Die Folgekosten von Unfällen unter Alkoholeinfluss addierten sich zwischen 2010 und 2014 auf 7,77 Milliarden Euro. (fst)