Rösler verspricht Ärzten Bürokratieabbau
BERLIN (af/sun). Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will das Preis-Leistungs-Verhältnis ärztlicher Tätigkeit wieder ins Lot bringen. Das Honorarsystem vermittele kein Gefühl von Leistungsgerechtigkeit, sagte er in Berlin. Studenten versprach er, den Arbeitsplatz Medizin durch Abbau von Bürokratie attraktiver zu machen.
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Leidiger Papierkram! Minister Rösler hört sich Ärzte-Sorgen an.
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Das gegenwärtige Gesundheitssystem erinnere ihn an Planwirtschaft, so Rösler. Trotz, nicht wegen Bürokratie, fehlender Effizienz und Unzufriedenheit der Beteiligten leiste das System Gutes für die Menschen. Allerdings hätten die nicht mehr das Gefühl, dass steigende Beiträge auch zu einem besseren Gesundheitssystem führten.
Rösler lobte die steuernde Wirkung der Zusatzbeiträge. Diese seien ein klares Preissignal. Selbst der geringe Beitrag von acht Euro im Monat habe mehr Menschen zu einem Wechsel ihrer Kasse bewegt als unterschiedliche Beitragshöhen vor der Einführung des Einheitsbeitragssatzes. Ein weiterer Anreiz für mehr Wettbewerb auch in der GKV seien "intelligente Kostenerstattungsverfahren", so Rösler.
Mehr Freiheit bei der Abrechnung privater ärztlicher Leistungen forderte der Chef des PKV-Verbands, Dr. Volker Leienbach. GOÄ und GOZ sollten dafür nicht das alleinige Mittel bleiben.
Thomas Ballast, Chef des Ersatzkassen-Verbandes, sagte, trotz guter Konjunkturaussichten seien Zusatzbeiträge im nächsten Jahr unvermeidbar, um Ausgabensteigerungen im System aufzufangen.
Die zusätzlichen Einnahmen kämen zunächst dem Gesundheitsfonds zugute, der seine Zuweisungen an die Kassen aber erst mit zeitlicher Verzögerung an die Kassen erhöhen könne. Die Versicherten seien die Hauptzahler der Reform. Der geplante Sozialausgleich werde sich als bürokratisch und rechtlich problematisch entpuppen, prognostizierte Ballast.