Gesetzentwurf vorgelegt

SPD fordert: Hessische Krankenhäuser finanziell stärken!

Die SPD-Fraktion ruft danach, in Hessens Krankenhäuser mehr zu investieren. Ziel sei es, Eigenmittel des Landes zu verfünffachen. Bund und Länder wollen am Donnerstag weiter über die Klinikreform beraten.

Veröffentlicht:
Die Zukunft der Krankenhäuser beschäftigt derzeit Bund und Länder – wie tiefgreifend die geplante Reform ausfällt, ist offen.

Die Zukunft der Krankenhäuser beschäftigt derzeit Bund und Länder – wie tiefgreifend die geplante Reform ausfällt, ist offen.

© dpa

Wiesbaden/Berlin. Die SPD-Landtagsfraktion hat mehr Investitionen in die hessischen Krankenhäuser gefordert. „Unser Ziel ist es, die Eigenmittel des Landes zu verfünffachen“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Daniela Sommer, am Mittwoch im Landtag in Wiesbaden. Ein Gesetzentwurf der Oppositionsfraktion sieht vor, die Landesmittel für Krankenhäuser ab 2024 von 18,4 Millionen auf 100 Millionen Euro zu erhöhen.

„Die Krankenhäuser stehen unter hoher Belastung und brauchen endlich Entlastung“, sagte Sommer. Doch die Landesregierung schiebe die Verantwortung für den finanziellen Mehrbedarf auf die Kommunen. Von den aktuell jährlich investierten rund 300 Millionen Euro in Krankenhäuser übernehme das Land nur 18,4 Millionen Euro. Das seien „Peanuts“, erklärte Sommer. Alles andere zahlten die Kreise, Städte und Gemeinden.

Klose spricht von „Zahlenschieberei“

Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) sprach von „Zahlenschieberei“. Der Gesetzentwurf führe nur zu einer Kostenverschiebung zwischen Land und Kommunen, bringe aber keinen einzigen Euro mehr für die Krankenhäuser. Das kritisierte auch die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, Petra Heimer. Das Gesetz stärke die Kliniken nicht.

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Ralf-Norbert Bartelt, betonte, dass die Landesregierung die Investitionsförderung bereits erhöht habe. Die zur Verfügung stehenden Mittel entsprächen „vollkommen dem Bedarf“ der Kliniken. Für weitere Investitionen sieht Bartelt auch den Bund in der Verantwortung. Der AfD-Abgeordnete Volker Richter appellierte an den Bund, Krankenhäuser mit Sonderinvestitionsprogrammen zu unterstützen.

vdek: Bundeseinheitliche Leistungsgruppen zentral

Am Donnerstag kommt die Bund-Länder-Arbeitsgruppe für die Krankenhausreform zusammen und berät, wie die geplanten Leistungsgruppen auszugestalten sind. Kassenvertreter mahnten in diesem Zusammenhang gleiche Vorgaben an. „Für eine qualitätsorientierte und zukunftsfeste Krankenhausversorgung sind bundeseinheitlich definierte Leistungsgruppen von zentraler Bedeutung“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Ulrike Elsner, am Mittwoch.

Die Leistungsgruppen bildeten die Grundlage für die Zuordnung der Krankenhäuser zu den unterschiedlichen Versorgungsstufen und stellten sicher, dass die jeweiligen Eingriffe nur an dafür qualifizierten Häusern durchgeführt werden.

Auch die geplanten Vorhaltekosten könnten von den Kassen nur auf Basis einheitlicher Kriterien finanzieren, betonte Elsner. Die Krankenhausplanung solle aber weiterhin Aufgabe der Länder sein. Ausnahmeregelungen seien zu begrenzen und nach bundeseinheitlichen Vorgaben festzulegen. „Eine von Öffnungsklauseln und Ausnahmetatbeständen geprägte Reform wäre zum Scheitern verurteilt.“ (dpa/hom)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg