Mehr Qualität gefordert
Saarland will bessere Leichenschau
SAARBRÜCKEN. Das saarländische Gesundheitsminsterium sieht dringenden Verbesserungsbedarf bei der ärztlichen Leichenschau. Studien zufolge sei in Deutschland jede 20. ausgestellte Todesbescheinigung fehlerhaft.
"Es bedarf bundesweit und auch im Saarland dringend einer qualitativen Verbesserung der Leichenschau", so der saarländische Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling.
Das Ministerium führt daher nun gemeinsam mit der Rechtsmedizin am Klinikum Saarbrücken und dem Rechtsmedizinischen Institut der Universität Mainz eine Studie durch, die neue Erkenntnisse zur Leichenschau liefern soll. Diese soll zeigen, wie durch rechtliche Vorgaben und eine Neufestlegung der Verfahrensweise eine Qualitätsverbesserung bei der Leichenschau erreicht werden kann.
Kolling: "Besonders im Fokus stehen diejenigen Verstorbenen, die dem leichenschauenden Arzt nicht bekannt, wo die Krankengeschichte nicht zugänglich oder die Todesart ungeklärt war."
Die Studie wurde laut dem Ministerium konzipiert, um einen Status Quo der praktischen Leichenschau in Deutschland am Beispiel des Saarlandes zu erheben.
Dabei würden sowohl Rahmenkriterien, wie die Vollständigkeit und die Lesbarkeit der Bescheinigungen überprüft, aber auch etwas der Frage nachgegangen, wie hoch der Anteil "vermuteter bzw. unsicherer Todesursachen" ist und welche Personengruppen hiervon betroffen sind. (reh)