Mögliche Ampel-Koalition
Spekulationen: FDP-Politiker Theurer als künftiger Gesundheitsminister?
In Berlin machen Berichte um eine angebliche Liste mit Namen und Posten im möglichen Ampel-Kabinett die Runde. Ein Name überrascht dabei – und auch wieder nicht: der von FDP-Mann Michael Theurer.
Veröffentlicht:Berlin. Die Koalitionsgespräche der Ampel-Partner gehen in die entscheidende Phase. Nachdem vergangene Woche Pläne der drei Parteien zu den Themen Gesundheit und Pflege bekannt geworden waren, machen in Berlin seit dem Wochenende Spekulationen um die Postenverteilung im neuen Bundeskabinett die Runde. Dazu kursiert eine ominöse „Liste“, die Namen und Posten enthalten soll. Allerdings hieß es, sowohl Quelle als auch Wahrheitsgehalt der „Liste“ seien unklar.
Folgt man den Spekulationen, dann ist der Karlsruher FDP-Bundestagsabgeordnete Michael Theurer (54) als Nachfolger von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch. Theurer ist seit 2013 Vorsitzender des FDP-Landesverbands Baden-Württemberg sowie Mitglied im FDP-Präsidium.
Dort ist er zuständig für die Bereiche Soziale Marktwirtschaft, Technologie, Mobilität sowie Nachhaltigkeit. In den Ampel-Verhandlungen sitzt der gebürtige Tübinger in der Arbeitsgruppe Wirtschaft.
Kein Unbekannter in der Gesundheitsszene
Doch Theurer „kann“ auch Gesundheit und Pflege. Als stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion leitet er den Arbeitskreis II, der unter anderem die Themen Soziales und Gesundheit beackert. In der vergangenen Legislaturperiode war Theurer zudem Mitglied im Bundestags-Gesundheitsausschuss.
Im April 2021 hatte Theurer zusammen mit dem Parlamentarischen Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, und dem FDP-Politiker Stephan Thomae die Begründung für die Verfassungsbeschwerde der Liberalen gegen die damals in Kraft gesetzte „Corona-Bundesnotbremse“ vor der Presse vorgetragen.
In der Bundestags-Debatte um das Ampel-Gesetz zum Infektionsschutzgesetz am vergangenen Donnerstag hatte sich Theurer in einer sehr persönlichen Rede für mehr Anerkennung und eine bessere Bezahlung von Pflegefachkräften ausgesprochen.
FDP-Traumergebnis im Südwesten
Das Auslaufen der epidemischen Lage zum 25. November hatte Theurer via Kurznachrichtendienst „Twitter“ mit den Worten begründet: „Der Gesundheitsnotstand darf nicht zum Normalzustand werden, er muss jetzt enden.“
Bei der Bundestagswahl Ende September hatte die FDP bundesweit zum ersten Mal überhaupt ein zweistelliges Ergebnis verteidigen und ausbauen können. Die Liberalen im Südwesten hatten dabei mit mehr als 15 Prozent einen erheblichen Beitrag zum Gesamterfolg der Partei beisteuern können. (hom)