Kommentar – Mindestsprechstunden
Stichelei des Spitzenverbands
Der GKV-Spitzenverband lässt nicht locker: Vize-Chef Johann Magnus von Stackelberg gießt fleißig Öl ins Feuer der Diskussion um Sprechstundenzeiten. Der Vorwurf: mangelnde Flexibilität der Ärzte. Krankheiten richteten sich nicht nach deren Lieblingsöffnungszeiten.
Von Stackelberg bezieht sich dabei auf eine Forsa-Umfrage, die bereits vor einer Woche Thema war, aber wohl aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes nicht das gewünschte Echo gefunden hat. Heute legen die Kassen nach, um zu unterstreichen, dass die geplante extrabudgetäre Vergütung für zusätzliche Sprechzeiten, wie sie im neuen Terminservice- und Versorgungsgesetz vorgesehen ist, verdient sein will. Oder steckt mehr dahinter – womöglich ein Angriff auf die Freiberuflichkeit? Angestellte Ärzte, hübsch organisiert in einem MVZ, sind möglicherweise leichter zu steuern. Wollen das die Kassen?
Ein junger Arzt, der seine Weiterbildung absolviert hat und vor der Entscheidung steht: Freiberufler oder Angestellter, hat auf ein solches Theater sicherlich keine Lust – und schon gar nicht als „Kassenarzt“.
Herr von Stackelberg, ein Freund klarer Worte, langt gegen Ende seiner aktiven Zeit noch einmal kräftig zu, offenbar ohne den Kollateralschaden zu bedenken.
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