Keine Abgabe an unter 15-Jährige geplant

Tschechien will Verkauf von Energydrinks an Kinder verbieten

Energiegetränke sollen wach machen. Selbst Kinder greifen zu den Aufputschmitteln. Dagegen will Tschechien vorgehen.

Veröffentlicht:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 2019 in einem Bericht auf Gesundheitsrisiken für Kinder und Jugendliche durch den überhöhten Konsum von Energydrinks hingewiesen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 2019 in einem Bericht auf Gesundheitsrisiken für Kinder und Jugendliche durch den überhöhten Konsum von Energydrinks hingewiesen.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Prag. Tschechien will den Verkauf und den Ausschank von Energydrinks an Kinder unter 15 Jahren verbieten. Die liberalkonservative Regierung brachte einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg. Es gehe darum, die Gesundheit der Kinder vor den unerwünschten Auswirkungen verschiedener Aufputschmittel zu schützen, erläuterte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny. Der christdemokratische Politiker ist für Lebensmittelsicherheit zuständig.

Die beiden Parlamentskammern in Prag müssen der Vorlage noch zustimmen. Dort verfügt die Koalition über klare Mehrheiten. Vorgesehen ist ein generelles Verkaufsverbot für Energydrinks in Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Kinderheimen. Energiegetränke erfreuen sich in Tschechien seit Jahren großer Beliebtheit und werden intensiv vermarktet. Sie enthalten oft große Mengen an Zucker und Koffein.

Branchenverband kritisiert Pläne

Der tschechische Verband der Hersteller nichtalkoholischer Getränke kritisierte die Entscheidung. Dessen Präsident Michal Dyttert sprach von einer „unsinnigen Einschränkung der unternehmerischen Freiheit“, die in der Praxis auch ein Verbot des Verkaufs an Getränkeautomaten bedeuten würde. Statt auf Restriktionen solle man auf Aufklärung setzen.

Lesen sie auch

Ähnliche Verbote mit unterschiedlichen Altersgrenzen gibt es bisher unter anderem in Polen, den baltischen Ländern sowie in Schweden und Norwegen. In Deutschland unterliegt der Verkauf von Energydrinks keinen Altersbeschränkungen.

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages stellte in einem Sachstandsbericht im Juni 2024 fest, dass der Konsum von Energydrinks weltweit zunehme. Hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen verwies er auf eine Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aus dem Jahr 2019: „Im Ergebnis sah das BfR bei Kindern und Jugendlichen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Herz und Kreislauf durch den übermäßigen Konsum von Energydrinks.“ Eine abschließende Bewertung sei mangels aktueller Daten indes nicht möglich. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Europa sollte mehr Produktionsstätten bauen

Pro Generika warnt vor Antibiotika-Abhängigkeit von China

Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Tab. 2: Schlaf bei Kindern nichtpharmakologisch optimieren

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach Angaben von Prof. Dr. Christian F. Poets und [6]

Einschlafstörungen und Melatonin

Was braucht es für einen gesunden Schlaf bei Kindern und Jugendlichen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: P&G Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Silouetten von Menschen in unterschiedlichen Farben.

© tydeline / stock.adobe.com

SAID, SIDD, SIRD, MOD und MARD

Das steckt hinter den fünf neuen Diabetes-Subtypen

Organ wird bei OP entnommen

© horizont21 / stock.adobe.com

Vom Opt-in zum Opt-out

Studie: Widerspruchslösung erhöht Organspende-Zahlen nicht