Kommentar zum SPD-Mitgliederentscheid

Warum nachverhandeln?

Wird das Nachverhandeln zum Feigenblatt, um den Ausstieg aus der Koalition nicht verantworten zu müssen? Chaostage bei der SPD.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Nachverhandeln – das Stichwort dieser Tage, wenn es um den Fortbestand der Großen Koalition geht. Ist das eine ernsthafte Option, wenn man Zweier- oder Dreierbündnisse für eine ganze Legislaturperiode schmiedet?

Eher nein. Der Sinn von Koalitionen würde infrage gestellt, weil per se bereits beim Abschluss das Scheitern in Kauf genommen wird. Das Wesen von Koalitionen, um jeden Kompromiss zu fighten, würde ad absurdum geführt. Minderheitsregierungen wären dann sicherlich die stressärmere Variante.

Zurück zur Vernunft mit dem Fokus auf die Inhalte des real existierenden Koalitionsvertrages: Bei Halbzeit haben sich beide Seiten gute Noten ausgestellt. Dass dieser Vertrag nicht in Stein gemeißelt ist, hat nicht zuletzt die Diskussion um die Grundrente gezeigt. Und die Gesundheitspolitik ist ein Paradebeispiel dafür, wie flexible politische Bündnisse funktionieren können.

Trotz in Teilen unterschiedlicher Meinung stand am Ende immer ein Kompromiss, auch wenn Herr Lauterbach sicherlich seine eigene Sicht auf die Dinge hat. Und Frau Mattheis gelangt zu der Erkenntnis, Union und SPD seien schon immer auf unterschiedlichen Sternen gewesen.

Also, warum noch nachverhandeln? Wer raus will, den sollte man nicht aufhalten.

Schreiben Sie dem Autor: vdb@springer.com

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Glaskuppel zum Koalitionsvertrag: Grau ist alle Theorie

Alle Anpassungen sind noch nicht abgeschlossen

KV-Connect wird Ende Oktober abgeschaltet

Elektronische Patientenakte

Harte Sanktionen bei ePA-Nichtnutzung zunächst ausgesetzt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen Verschwendung

Warum ein Kardiologe Kunstwerke aus Müll macht

Elektronische Patientenakte

Harte Sanktionen bei ePA-Nichtnutzung zunächst ausgesetzt

Lesetipps
stiliserte, bunte Symbole für Patientenakten

© savittree / stock.adobe.com

Update

FAQ zur „ePA für alle“

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen