Wesiack: "Tod der Fachärzte" nicht in Sicht
BERLIN (af). Bangemachen gilt nicht. Die im Versorgungsgesetz geplante sektorenübergreifende Versorgung sei ein Fortschritt, sagte der Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI), Dr. Wolfgang Wesiack.
Veröffentlicht:Der neue Sektor bedeute nicht den "Tod der Fachärzteschaft", sagte Wesiack. Er sei ein Leistungsbereich, der allen Niedergelassenen offenstehe, auch den Hausärzten.
Dringend geklärt werden müsse die Finanzierung des neuen spezialärztlichen Sektors, sagte Wesiack zum Auftakt des 4. Deutschen Internistentages am Donnerstag in Berlin.
Furcht vor Landarztgesetz ohne strukturelle Komponente
Der Bereich erfasse etwa 16 Prozent der Leistungsmenge. Vertragsärzte fürchteten, dass Geld zu Lasten der nicht an der Spezialversorgung teilnehmenden Ärzte umverteilt werden könne. Dies dürfe auf keinen Fall so sein, sagte Wesiack.
Die Diskrepanzen zwischen Bund und Ländern ließen befürchten, dass am Ende des Prozesses ein Landarztgesetz ohne strukturelle Komponente stehe, ergänzte der 2. Vizepräsident des BDI, Dr. Hans-Friedrich Spies.
Gesetzentwurf enthält keine Verbesserung der Patientenversorgung
In der gegenwärtigen Fassung des Gesetzes sieht Wesiack noch keine Verbesserung der Patientenversorgung.
Defizite hat er bei der zukünftigen Gestaltung der hausärztlichen Versorgung ausgemacht. Internisten stellten im Jahr 2010 bereits mehr als ein Fünftel aller hausärztlich tätigen Ärzte.
Der Verbandschef forderte, die Finanzierung der hausärztlichen Versorgung künftig differenziert nach den Fachgruppen der hausärztlich tätigen Ärzte vorzunehmen.