Fraktionsübergreifender Antrag

Widerspruchslösung bei Organspende: Befürworter für baldige Abstimmung

Bei der Widerspruchslösung für Organspenden wollen Bundestagsabgeordnete Gas geben. Sie hoffen, dass der Gruppenantrag noch vor der Neuwahl vom Parlament durchgewunken wird.

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Die ausdrückliche Zustimmung, wie etwa auf dem Organspendeausweis, ist bisher für eine Organspende nötig. Künftig soll nach dem Willen von Abgeordneten statt der Opt-in- eine Opt-out-Lösung gelten.

Die ausdrückliche Zustimmung, wie etwa auf dem Organspendeausweis, ist bisher für eine Organspende nötig. Künftig soll nach dem Willen von Abgeordneten statt der Opt-in- eine Opt-out-Lösung gelten.

© Marie Reichenbach/dpa

Berlin. Die Unterstützer einer Widerspruchslösung bei Organspenden wollen noch vor der Neuwahl im Bundestag über das Thema abstimmen lassen. Das sagten die für den fraktionsübergreifenden Antrag verantwortlichen Abgeordneten, Sabine Dittmar (SPD) und Armin Grau (Grüne), der „Rheinischen Post“: „Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass über unseren Gruppenantrag bis zur geplanten Bundestagswahl am 23. Februar 2025 im Plenum entschieden wird.“ Mit 223 Mitzeichnern hätten sie eine solide Unterstützungsbasis.

Im Juni hatte die fraktionsübergreifende Abgeordnetengruppe den neuen Anlauf für eine Reform der Regeln unternommen. Sie versprechen sich davon mehr Organspenden. Ein erster Anlauf für eine Widerspruchslösung war 2020 im Bundestag gescheitert. Inzwischen haben aber auch Gegner einer Widerspruchslösung angekündigt, fraktionsübergreifend einen eigenen Gesetzesentwurf im Bundestag vorzulegen.

Kritik an Vorstoß

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sieht den Zeitpunkt einer solchen möglichen Entscheidung kritisch: Er rate dazu, eine ethische Frage dieses Niveaus nicht mehr zu entscheiden, sagte er der Mediengruppe Bayern. Auch der SPD-Innenpolitiker Lars Castellucci äußerte Kritik. „Organe sollen künftig entnommen werden können, solange nicht widersprochen wurde? Ich finde, da verrutscht etwas“, sagte er.

Kürzlich wurde eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der MSB Medical School Berlin und dem Max Planck Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research veröffentlicht, die ergab, dass eine Umstellung von der Einwilligungs- auf die Widerspruchslösung die Zahl der Organspenden nicht erhöht. (dpa/juk)

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