Wissenschaftsrat: Nachholbedarf bei Forschung im Umweltbundesamt
BERLIN. Das vor gut 40 Jahren gegründete Umweltbundesamt (UBA) hat nach Einschätzung des Wissenschaftsrates (WR) noch Nachholbedarf bei der eigenen Forschung und differenzierten Risikobewertung. Um auch langfristig den Beratungsauftrag kompetent erfüllen zu können, sei "zwingend notwendig, dass das UBA vorausschauende eigene Forschung in seinen Aufgabenbereichen etabliert", sagte der WR-Vorsitzende Manfred Prenzel am Montag in Berlin. Auch müsse aus der Veröffentlichung von Risikobewertungen der Bundesbehörde "generell hervorgehen, wie belastbar diese aus wissenschaftlicher Sicht sind". Der Wissenschaftsrat berät Bund und Länder bei der Entwicklung von Hochschulen, Wissenschaft und Forschung. Das UBA mit Sitz in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) hatte im Vorjahr Gesamtausgaben von rund 118 Millionen Euro und finanzierte gut 1100 Vollzeitstellen, davon 535 für wissenschaftliches Personal. Zuletzt war das Bundesamt 2006 vom WR evaluiert worden. Insgesamt habe die Evaluation dieser Behörde aus dem Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums ergeben, dass das UBA seine Aufgaben für den Umweltschutz und die damit verbundenen gesundheitlichen Belange "sehr kompetent" wahrnehme. In manchen Bereichen gehöre das UBA "zu den führenden Einrichtungen in Europa", sagte Prenzel. So würden in Dessau-Roßlau viele wissenschaftliche Daten gesammelt. Letztlich müsse das Bundesamt seine Forschungsarbeit aber noch stärker "in einen schlüssigen Gesamtzusammenhang stellen", lautete das WR-Fazit. (dpa)