Ausgezeichnet!
Galenus-Preis 2019 – Das sind die Gewinner
Herausragende pharmakologische Forschung und ehrenamtliches Engagement in Deutschland: Springer Medizin würdigt dies mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis und dem Charity Award. Die Gewinner 2019 stehen nun fest.
Veröffentlicht:Berlin. Auch in diesem Jahr würdigt Springer Medizin Höchstleistungen in Forschung und Ehrenamt. Am Donnerstagabend lud der Verlag, der Teil von Springer Nature ist, dazu wieder ins Axica in Berlin Mitte zur Springer Medizin Gala mit über 200 Gästen ein.
Unter dem Motto „Die Gesundheitsversorgung in Deutschland verbessern“ wurden herausragende Innovationen in der Pharmakologie mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis ausgezeichnet. Die Schirmherrschaft des Galenus-Preises hatte die amtierende Bundesforschungsministerin Anja Karliczek übernommen. Stellvertretend für sie überreichte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Preise.
Aus insgesamt 18 Bewerbern ermittelte die 14-köpfige Jury um den Vorsitzenden Professor Dr. Erland Erdmann am Nachmittag vor der Gala in geheimer Sitzung die Preisträger.
Das sind die Galenus-Preisträger 2019
1. Grundlagenforschung
Für die Grundlagenforschung erhält das Team um Professorin Dr. Sonja Schrepfer, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, den Galenus-Preis. Schrepfer und ihre Mitarbeiter forschen im Bereich der Transplantationsmedizin mit Stammzellen, die aus Körperzellen hergestellt werden. Ihre Arbeiten ebnen den Weg zu vorgefertigten Stammzellpräparaten, die vom Immunsystem des Empfängers nicht als fremd erkannt und abgestoßen werden. Solche Stammzellpräparate könnten künftig zur Regeneration von Geweben und Organen genutzt werden.
2. Primary Care
In der Kategorie Primary Care geht der diesjährige Galenus-Preis an Shingrix®, einen Impfstoff des Unternehmens GlaxoSmithKline. Personen im Alter über 50 Jahren lassen sich damit anhaltend vor Gürtelrose (Herpes Zoster) und damit verknüpften Nervenschmerzen (postzosterische Neuralgie) schützen. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 400.000 Menschen an Gürtelrose.
3. Specialist Care
In der Kategorie Specialist Care erhält das Medikament Reagila® den Galenus-Preis. Mit der Arznei des Unternehmens Recordati werden Patienten behandelt, die an Schizophrenie erkrankt sind. Cariprazin, der in der Arznei enthaltene Wirkstoff, bessert nicht nur sogenannte „Positivsymptome“ wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, sondern auch „Negativsymptome“ wie Gefühlsverflachung, Anhedonie und Antriebsminderung.
4. Orphan Drugs
In der Kategorie Orphan Drugs werden in diesem Jahr zwei Präparate mit dem Galenus-Preis ausgezeichnet, nämlich Kymriah® (Tisagenlecleucel) vom Unternehmen Novartis und Yescarta® (Axicabtagen-Ciloleucel) von Kite und Gilead. Beide Präparate ermöglichen bei definierten Gruppen von Leukämie- bzw. Lymphom-Patienten eine sogenannte CAR-T-Zell-Therapie. Bei der CAR-T-Zelltherapie werden den Krebskranken bestimmte Immunzellen entnommen, außerhalb des Körpers gentechnisch verändert und dann den Patienten wieder in einer Infusion zurückgegeben. Im Körper attackieren sie dann die Krebszellen.
Charity Award zum 11. Mal vergeben
Eine Jury mit Vertretern aus Medizin, Gesundheitswirtschaft, Medien und Politik stimmte zudem über die diesjährigen Gewinner ab, die sich durch besonders ehrenamtliches Engagement hervorgehoben haben. Der Fachverlagsgruppe ist es ein besonderes Anliegen, den verschiedenen Bewerbern durch die Verleihung dieses Ehrenamtspreises zu mehr öffentlicher Wahrnehmung zu verhelfen.
Platz 1: Placet e.V. – Plastisch-Chirurgisches Centrum für Terroropfer e.V., Berlin
Die Mitglieder von Placet helfen Menschen, die infolge von Krieg, Folter oder Terror schwer entstellt und behindert sind. Ziel von Placet e.V. ist es, durch plastische und rekonstruktive Chirurgie den Betroffenen wieder zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen. Sie stehen diesen Menschen medizinisch, vor allem aber auch menschlich, zur Seite.
Platz 2: Hilfswerk Zahnmedizin Bayern e.V., München
Diese Münchner Initiative arbeitet unermüdlich daran, die Versorgungslücke für Menschen ohne Krankenversicherung im Bereich der Zahnmedizin zu schließen. Allein im Münchner Raum leben geschätzte 80.000 Menschen ohne Versicherung. Seit Gründung wurden 1.500 Menschen kostenlos behandelt. Das Hilfswerk arbeitet intensiv an der Ausweitung seines Netzwerks, derzeit bestehen fachübergreifende Kooperationen mit Zahnmedizinern und Laboren im Großraum München.
Platz 3: Bremer Engel – Eine Initiative der Erika Müller Stiftung
Die mobile Familienhilfe macht sich für schwerstkranke Kinder stark. Die Engel auf vier Rädern unterstützen junge Menschen, die an Mukoviszidose, Diabetes o.a. erkrankt sind. Die Helfer verfolgen das Ziel, die Kinder nach einem stationären Aufenthalt möglichst unmittelbar zu Hause zu pflegen. Dies dient der schnelleren Genesung und führt zu einer spürbaren Entlastung für die ganze Familie. Zum Team gehören acht speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern, die mit ihren sechs Fahrzeugen auf ihren Einsätzen bereits über 51.000 km in und um Bremen zurückgelegt haben. (eb)