Springer Medizin Gala 2024

Stark-Watzinger: Nicht betrübt in eine positive Forschungszukunft

Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erinnert bei der Springer Medizin Gala an einen schweren Verlust des Galenus von Pergamon, und wie er dennoch Medizingeschichte schrieb. Sie wendet sich an die Preisträgerinnen und Preisträger: „Auch Ihnen gebührt nun ein Stück Medizingeschichte.“

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Bettina Stark-Watzinger in ihrer Videobotschaft.

„Mein klares Ziel: Deutsche Forschung soll weiter Spitzenplätze erreichen“, sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger in ihrer Videobotschaft.

© David Samuel Vogt

Berlin. Positiv denken, mit Belastungen umgehen, Rückschläge wegstecken. Klingt modern und von heute, ist aber tatsächlich klassische Weisheit. Schon Galenus von Pergamon hat sich damit auseinandergesetzt, wie der Mensch dem Schwierigen, schlicht dem Problem gegenübertreten sollte.

Daran erinnerte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, bei der Gala zur Verleihung des Galenus-von-Pergamon-Preises der Springer Medizin Verlag GmbH am Donnerstag in Berlin.

Galenus habe bei einem Großbrand im alten Rom um 192 nach Christus alles verloren: Gold und Silber, seine medizinischen Geräte, Arzneimittel, seine Vorräte an frischem Zimt und auch seine Schriftrollen mit den Aufzeichnungen seiner Forschungsarbeiten.

Stressbewältigung im Alten Rom

„Was er aber nicht verloren hat, war sein Mut, neu anzufangen“, berichtete Stark-Watzinger. Er habe in dieser Situation sein „Traktat über das Nicht-Betrübtsein“ geschrieben.

Heute ist dieses Werk auch als Schrift über mentale Gesundheit im Umlauf, als Aufforderung zu Gelassenheit, Unverdrossenheit und Angstfreiheit, wie es in einem Forschungsblog der Universität Bamberg heißt.

Trotz des Rückschlags habe Galenus Medizingeschichte geschrieben – trotz alledem. Und dieses Trotz Alledem werde auch heute noch gebraucht, sagte die Forschungsministerin. Es brauche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nach Rückschlägen nicht aufgäben, sondern um so härter arbeiteten, um schließlich zu reüssieren.

Ein Stück Medizingeschichte

„Den Preisträgerinnen und Preisträgern 2024 gebührt nun auch ein Stück Medizingeschichte. Und vor allem der schönste Lohn überhaupt: Dass ihre Leistung Leben retten kann“, sagte Stark-Watzinger.

Menschen mit schweren und schwersten Krankheiten könnten wieder Hoffnung schöpfen, Monate und Jahre gewinnen und vielleicht sogar ganz genesen. „Die Forschung von heute schenkt Lebensqualität von morgen.“

Ziel sind die Spitzenplätze

Deshalb sei es ihr so wichtig, junge Forscherinnen und Forscher zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam die Zukunft der Medizin voranzutreiben: Passgenauer, personalisierter und präventiver als je zuvor. Auf den Feldern der Gentherapie, der alternativen Behandlungsmethoden in der Frauengesundheit, Krebs-und Autoimmunerkrankungen.

Die Ministerin rammte in ihrem Grußwort an die Gala-Gäste einen Pflock ein: „Mein klares Ziel: Deutsche Forschung soll weiter Spitzenplätze erreichen“, sagte die FDP-Politikerin. Besonders der Transfer vom Labor ins Leben, der solle noch öfter gelingen und das auch noch schneller.

Stark-Watzinger schloss mit einem Werbeblock für die Initiativen ihres Ministeriums, zum Beispiel die Nationale Wirkstoffinitiative, in der im Zusammenspiel von Akademia und Industrie die Ziele möglicher Wirkstoffentwicklung validiert werden sollen. Die Ministerin betonte zudem, dafür das Feld für die Forschung besser bespielbar machen zu wollen: durch weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung und einen besseren Datenzugang. (af)

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