Pädiatrie

AOKen übernehmen bis Ende März Mehrkosten für Fiebersäfte

Bei der AOK versicherte Eltern können ab sofort auch paracetamol- oder ibuprofenhaltige Fiebersäfte für ihre Kinder aufzahlungsfrei in der Apotheke mitnehmen, deren Abgabepreis über Festbetrag liegt.

Veröffentlicht:
Fiebersäfte für Kinder sind derzeit vielerorts Mangelware. Die AOK will die Marktversorgung stabilisieren, indem sie – vorübergehend – auch über Festbetrag angebotene Produkte voll erstattet.

Fiebersäfte für Kinder sind derzeit vielerorts Mangelware. Die AOK will die Marktversorgung stabilisieren, indem sie – vorübergehend – auch über Festbetrag angebotene Produkte voll erstattet.

© skynesher / Getty Images / iStock

Berlin. Der AOK Bundesverband hat am Donnerstag angekündigt, dass sämtliche elf AOKen „ab sofort“ anfallende Mehrkosten bei paracetamol- oder ibuprofenhaltigen Fiebersäften, die für Kinder gedacht sind, übernehmen. Demnach können Eltern auch solche Produkte dieser Kategorie ohne Aufzahlung in der Apotheke mitnehmen, deren Abgabepreis über Festbetrag liegt. „Die Ausnahmeregelung soll zunächst für die laufende Erkältungssaison bis Ende März 2023 gelten“, heißt es.

Bereits seit dem Sommer sind Fiebersäfte mit den genannten Wirkstoffen knapp. Die Situation hat sich jetzt aufgrund der Erkältungswelle regional teilweise nochmal verschärft. Die Arzneimittelbehörde BfArM hatte Anfang August mehrere Gründe für den Mangel genannt: neben dem Rückzug eines Marktteilnehmers sowie eine nicht näher erläuterte Verteilproblematik sei dieses Jahr auch die Nachfrage nach Fiebersäften für Kinder „überproportional angestiegen“. Die Ursachen dieses höheren Bedarfs hätten „bislang nicht befriedigend ermittelt werden können“, versichert die Bonner Behörde.

Auch Zubereitungen erlaubt

Zwischen KBV, dem Apothekerverband ABDA, dem GKV-Spitzenverband und dem BfArM war damals schon verabredet worden, dass im Falle nicht verfügbarer Fertigprodukte die Apotheken auch individuelle Rezepturen anfertigen dürfen, um eine ärztliche Verordnung zu bedienen.

Wie der AOK Bundesverband in seiner aktuellen Meldung versichert, hat das BfArM „bislang zwar keinen ‚Lieferabriss‘ bei Fiebersäften für Kinder festgestellt. Gleichwohl wird auf bestehende regionale Versorgungsengpässe und die eingeschränkte Verfügbarkeit der Präparate hingewiesen.“ Mit der Zusage, Mehrkosten „soweit sie anfallen“ zu übernehmen, wolle man verunsicherte Eltern unterstützen, betont die Verbandsvorsitzende Dr. Carola Reimann. „Wir wollen in der angespannten Situation für etwas Entlastung sorgen.“

In der Festbetragsrecherche des BfArM sind aktuell zwei Paracetamol-Säfte gelistet, beide über Festbetrag (3,14 Euro). Für Ibuprofen-Säfte werden neun PZN aufgeführt, darunter lediglich ein Produkt geringfügig über dem Festbetrag (5,09 Euro). (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Suche nach Evidenzkriterien

IQWiG präsentiert Endpunkte für therapeutische Wundprodukte

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

REDUCE-AMI und ABYSS

Betablocker nach Herzinfarkt – so steht es um die Evidenz

Schlecht für die Augen?

„Gutes" HDL-Cholesterin offenbar mit erhöhtem Glaukomrisiko assoziiert

Parallelen zum Leistungssport

Höhere Anspannung vor der Operation führt offenbar zu besserem Ergebnis

Lesetipps
Personen greifen nach einer Angel mit Geldscheinen.

© mitay20 / stock.adobe.com

FAQ zum Zuschuss für angehende Ärzte

Weiterbildung: So kommen Sie an die Facharzt-Förderung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung