Anlagen-Kolumne
Aktien können Anleger weiter beruhigen
Griechenlands Verhandlungen mit seinen Gläubigern halten auch Anleger rund um den Globus in Atem. Der Dax hat trotzdem in der vergangenen Woche seinen viertgrößten Tagesgewinn aller Zeiten hingelegt. Alleine die Hoffnung auf ein Ergebnis im Schuldenstreit hat ihn befeuert. Eigentlich wissen wir alle nicht, wie es mit Hellas weitergehen wird.
Die Zinslast für die gesamten Staatsschulden Griechenlands liegt nur noch bei etwa drei Prozent. Durch die Schuldenverlängerungen der letzten Jahre unter Mithilfe der EZB, des IWF und der Eurorettungseinrichtungen konnten die Zinsausgaben auf Topschuldnerniveau gesenkt werden.
Die Hilfsmaßnahmen waren an bestimmte Bedingungen geknüpft, deren Einhaltung wohl realistisch nicht möglich sind. Sicher ist, dass - gemessen an der Wirtschaftskraft und dem Vernetzungsgrad - die hellenische Republik relativ unbedeutend ist.
Die realwirtschaftlichen Wirkungen eines Austrittes wären begrenzt. Selbst wenn die Märkte gegen Italien oder andere Südstaaten spekulieren würden und dort die Renditen hochtreiben sollten, wäre das nicht wirklich gefährlich. Die Zentralbank wird entsprechend gegenhalten.
Anleger setzen angesichts der unklaren Entwicklung bei ihrer Strategie am besten stärker auf die bewährten Aktien. Denn eines ist sicher: Lange Zeiträume lassen das Verlustrisiko von Aktienmärkten gegen Null tendieren.
Der bequemste Weg wird also sein, die niedrige Aktienquote langsam hochzufahren. Ohne Schockereignisse dürften gerade europäische Aktien von der anziehenden Konjunktur im Euroraum profitieren.
Was spricht da schon gegen große Aktienunternehmen, die auf den Kurs umgerechnet einen Gewinn von acht Prozent und mehr erwirtschaften? Kurzfristig schwanken Kurse, langfristig wird der Unternehmerlohn eines breit gestreuten Depots mit Aktien eingefahren.