Ehrgeizige Ziele
Bayer peilt Top Ten an
Anhaltendes Wachstum verspricht die Bayer AG. Das Pharmageschäft übertrifft schon jetzt die Erwartungen.
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Vorstandsvorsitzende Dr. Marijn Dekkers ist zuversichtlich, dass Bayer aus eigener Kraft zum zehntgrößten Pharmaunternehmen der Welt werden kann.
© Oliver Berg / dpa
LEVERKUSEN. Der Bayer-Konzern will innerhalb der nächsten Jahre zum zehntgrößten Pharmaunternehmen der Welt werden.
Der Aufstieg vom aktuellen Platz 14 könnte auch ohne Übernahmen gelingen, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Marijn Dekkers bei der Bilanzpressekonferenz von Bayer in Leverkusen.
Grund für den Optimismus ist die gute Entwicklung der fünf wichtigsten neuen Arzneimittel. Diese fünf Innovationen sind
- Xarelto® (Rivaroxaban) zur Schlaganfall- und Thrombose-Prophylaxe,
- Eylea® (Aflibercept) zur Behandlung von Patienten mit altersbedingter Makula-Degeneration und Makula-Ödem,
- Stivarga® (Regorafenib) für Erwachsene mit fortgeschrittenem metastasiertem Darmkrebs,
- Xofigo® (Radium-223-Dichlorid) für die Indikation Knochenmetastasen bei Prostatakrebs
- und Adempas® (Riociguat) zur Behandlung verschiedener Arten des Lungenhochdrucks.
Operativer Gewinn erhöht
Bayer erzielte mit diesen fünf Produkten 2013 rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz und damit 50 Prozent mehr als erwartet.
"Die gute Nachricht ist, dass wir aufgrund der sehr guten Entwicklung das jährliche Spitzenumsatzpotenzial dieser Produkte nun deutlich höher sehen als bisher, bei mindestens 7,5 Milliarden Euro", berichtete Dekkers. Ursprünglich lautete das Ziel 5,5 Milliarden Euro.
2013 waren diese Zuwächse einer der Umsatztreiber in Bayers Health Care-Geschäft. Es legte währungs- und portfoliobereinigt um rund sieben Prozent auf knapp 19 Milliarden Euro zu. Davon entfielen elf Milliarden Euro auf Pharma (+9,0 Prozent).
Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen erhöhte sich um vier Prozent auf mehr als fünf Milliarden Euro. "Überproportionale Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Marketing-Aufwendungen für Produkteinführungen bremsten das Ergebnis etwas", erläuterte Dekkers.
Sobald der Patentschutz für die heutigen Blockbuster abgelaufen ist, werden die Umsätze einbrechen. Deshalb sei es für Bayer so wichtig, an der Forschungs-Pipeline zu arbeiten, sagte Dekkers.
Bayer habe wiederum fünf aussichtsreiche Entwicklungskandidaten aus den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Gynäkologie in Arbeit. "Ziel ist, 2015 für diese fünf Projekte die Entscheidungsreife für den Start von Phase-III-Studien zu erreichen."
18 Milliarden Euro für Forschung und Investitionen
Bayer plant, in den kommenden drei Jahren mehr als 18 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung sowie Sachinvestitionen auszugeben. Im Teilkonzern HealthCare sollen laut Dekkers 7,4 Milliarden Euro in F&E sowie 2,6 Milliarden Euro in Investitionen fließen.
Im Jubiläumsjahr - Bayer feierte 2013 sein 150-jähriges Bestehen - stieg der Nettogewinn um 33 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz erreichte mit 40 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert.
Die Aktionäre sollen für das zurückliegende Geschäftsjahr eine um 20 Cent höhere Dividende von 2,10 Euro erhalten. Dieses Jahr peilt Bayer 41 bis 42 Milliarden Euro Umsatz an.
"Für HealthCare erwarten wir währungs- und portfoliobereinigte Umsatzzuwächse im mittleren einstelligen Prozentbereich", kündigte der Konzernchef an. (iss)