Anlagen-Kolumne

Biosimilars bieten Anlegern gute Aussichten

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Für die Pharmaindustrie sind die USA der wichtigste Markt: Dort werden die höchsten Preise für Medikamente erzielt, entsprechend positiv entwickeln sich dort auch die Gewinne - zur Freude der Anleger. Das könnte sich bald ändern.

Beim Kongress der American Diabetes Association (ADA) Anfang Juni in Boston gab es erstmals heftige Diskussionen über erfolgte Preiserhöhungen bei Basal-Insulinen. Die Debatte angestoßen hatten die an dem Kongress teilnehmenden Ärzte - sie forderten von den Arzneimittelherstellern, die langwirksamen Insuline günstiger anzubieten.

Das Argument: Die Vorteile der neueren Basal-Insuline gegenüber dem alten NPH-Insulin seien zu gering, um die Verteuerung zu rechtfertigen. Zugleich wurde darüber diskutiert, inwieweit sich Diabetes-Patienten mit Zuzahlungen an den erhöhten Kosten für die Therapie beteiligen sollten.

Eine Alternative sei auch, die neuen Insuline nur Patienten mit erhöhtem Hypoglykämie-Risiko zu verordnen, da diese davon am meisten profitierten.

Beschwerden über hohe Arzneimittelpreise sind in den USA neu. Die Pharmaindustrie wird darauf reagieren müssen. Hersteller wie Sanofi, Novo Nordisk und Lilly werden ihre Wachstumsraten im Marktsegment Basal-Insuline vermutlich nicht beibehalten können.

Es ist damit zu rechnen, dass die Preise für Basal-Insuline in den kommenden Jahren eher sinken werden. Ein Grund dürfte die verstärkte Verschreibung von Insulin-Biosimilars sein, die jetzt auf den Markt kommen, um die Kosten für die Diabetes-Therapie zu senken. Profitieren werden davon die Hersteller der Biosimilars und deren Anleger.

Bleibt abzuwarten, ob sich die Preisdiskussion auf den Diabetes-Markt beschränkt oder sich auf andere Indikationsgebiete ausweitet. Gegensteuern können die Arzneimittelhersteller mit einer einfachen Methode: Innovationen! Wem das gelingt, der überzeugt auch den Kapitalmarkt.

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