Impfstoffe

CSL übernimmt Grippe-Vakzine von Novartis

Der australische CSL- Konzern produziert in Marburg seit zehn Jahren Plasmaderivate. Nun übernimmt er von Novartis dort auch die Grippeimpfstoff-Produktion.

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BASEL / MARBURG. Novartis wird sein Geschäft mit Grippeimpfstoffen an den australischen Pharmakonzern CSL Limited verkaufen. Wie Novartis am Sonntag mitteilte, sei eine definitive Übernahmevereinbarung unterzeichnet worden.

Demnach wird CSL 275 Millionen Dollar (217 Millionen Euro) für die Sparte zahlen. Im April dieses Jahres hatte Novartis seine Impfstoffsparte für sieben Milliarden Dollar an die britische GlaxoSmithKline (GSK) abgegeben. Da GSK jedoch selbst ein großes Geschäft mit Influenza-Vakzinen betreibt, blieb dieses Segment von dem Spartenverkauf ausgeschlossen.

 Der Deal mit CSL soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres abgeschlossen werden, heißt es.

Der Einstieg von CSL dürfte auch für den bedeutenden Pharma-Standort Marburg eine gute Nachricht sein.

Produktionssitz in Marburg erst kürzlich erweitert

 Denn dort ist mit CSL Behring bereits die deutsche Landesgesellschaft der Australier tätig. 2004 akquirierte CSL vom damaligen Aventis-Konzern dessen Blutplasmageschäft "Aventis Behring" und legte es mit der eigenen Linie "ZLB Bioplasma" zusammen. Erst kürzlich hatte CSL seine Produktions- und Verwaltungskapazitäten in Marburg erweitert.

Novartis wiederum hat im Marburger Stadtteil Marbach, am Stammsitz der Behringwerke, für 60 Millionen Euro die weltweit erste Produktionsanlage für Zellkultur-Grippeimpstoffe errichtet und 2007 in Betrieb genommen.

Damit, so heißt es in einer Mitteilung, sei der Standort der erste und einzige, an dem Grippeimpfstoffe mittels zweier verschiedener Technologien hergestellt werden können - einmal traditionell in Hühnereiern und einmal antibiotika-frei in Zellkulturen.

CSL produziert den Angaben zufolge seit mehr als 40 Jahren Grippeimpfstoffe. Die jetzt akquirierte Novartis-Unit soll mit CSLs Influenza-Linie "bioCSL" fusionieren. (cw)

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