Lieferengpässe

DKG warnt vor Op-Ausfällen, weil Spüllösungen fehlen

Laut Krankenhausgesellschaft muss vor allem bei urologischen Eingriffen mit „Versorgungseinschränkungen“ gerechnet werden, wenn der Nachschub wichtiger Spüllösungen nicht bald wieder anspringt.

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Berlin. Lieferengpässe bei Spüllösungen bedingen aktuell „spürbare Versorgungseinschränkungen“. Das berichtet am Dienstag die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG); insbesondere urologische Eingriffe seien „gefährdet“.

Auf Nachfrage ließ die DKG wissen, die Nachschubprobleme beträfen „NaCl 0,9 % Fresenius Careflex Duo“ und „Ringer Fresenius Careflex Duo“. Eine Abfrage unter Kliniken habe ergeben, dass kein plötzlicher Mehrbedarf die Engpässe verursacht habe. Aufgrund mangelnder Anbietervielfalt könne auch nicht auf Alternativprodukte ausgewichen werden. „Durch das Fehlen dieser unentbehrlichen Spüllösung wird sich kurz- bis mittelfristig die Versorgungslage deutlich verschärfen, mit spürbaren Folgen für die Kliniken aber vor allem für Patientinnen und Patienten“, warnt die Krankenhausgesellschaft.

Der Fall sei „beispielhaft für die sich immer weiter zuspitzende Situation bei der Lieferbarkeit von Medizinprodukten und Arzneimitteln“, heißt es weiter. Durch falsche Marktanreize hätten sich „Oligopole und Monopole“ gebildet; der Gesetzgeber sei gefordert, der Industrie jetzt nachdrücklicher Belieferungspflichten aufzuerlegen. An den Hersteller der Spüllösungen, Fresenius Kabi, appelliert die DKG, „ethisch zu handeln und die Belieferung der deutschen Krankenhäuser sicherzustellen“.

Schon Exportware umgelenkt

Fresenius erklärte auf Anfrage der Ärzte Zeitung am Dienstag abend, seit Ende der Coronapandemie habe sich die Nachfrage nach Spüllösungen der Konzernsparte Kabi „deutlich erhöht“ und bestätigte, dass „sich zugleich die Anzahl der Anbieter reduziert hat“. Deshalb könne man „derzeit die Nachfrage unserer Kunden nicht vollständig bedienen“.

Unternehmensseitig habe man darauf bereits reagiert und In Absprache mit den Behörden Produkte, die wohl eigentlich für den Export bestimmt waren und mit Packungsbeilagen in schwedischer und dänischer Sprache versehen sind, in den bundesdeutschen Handel gebracht „und so zur Entspannung der angefragten Nachfragesituation beigetragen“, wie es weiter heißt. Darüber hinaus prüfe Kabi „kontinuierlich Optionen zur Verbesserung der Versorgungssituation“. (cw)

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