Mobile Teams bleiben im Einsatz

„Da hat jemand nicht aufgepasst“ – fünffache Dosis in Stralsund verimpft

An acht Pfleger ist in Mecklenburg-Vorpommern versehentlich eine starke Überdosis des SARS-CoV-2-Impfstoffs verimpft worden. Der Kreis Stralsund spricht von einem Einzelfall.

Veröffentlicht:
Ist auch die richtige Dosis in der Spritze? Wer impft, darf die Verdünnung des Impfstoffs aus dem Fläschchen nicht vergessen. In Mecklenburg-Vorpommern hat ein Impfteam genau das offenbar achtmal vergessen.

Ist auch die richtige Dosis in der Spritze? Wer impft, darf die Verdünnung des Impfstoffs aus dem Fläschchen nicht vergessen. In Mecklenburg-Vorpommern hat ein Impfteam genau das offenbar achtmal vergessen.

© Bernd Wüstneck / dpa-Zentralbild / dpa

Stralsund. Zum Impfstart in Mecklenburg-Vorpommern ist acht Mitarbeitern eines Pflegeheims in Stralsund aus Versehen die fünffache Dosis des Corona-Impfstoffes Comirnaty von BioNTech und Pfizer verabreicht worden. Seit der Fehler erkannt wurde, stehen alle Betroffenen in regelmäßiger Verbindung zum Gesundheitsamt des Kreises.

Vier von ihnen haben sich nach Mitteilung des Kreises Vorpommern-Rügen vorsorglich im Helios Hansekrankenhaus Stralsund stationär aufnehmen lassen. Voraussichtlich können sie noch am Montagabend wieder nach Hause entlassen werden. Alle Betroffenen können sich an die Klinik wenden, falls sie dies wünschen und Symptome entwickeln.

„Individuelle Fehler“

„Ich wünsche allen Betroffenen, dass bei ihnen keine gravierenden Nebenwirkungen auftreten“, sagte der Landrat des Kreises, Dr. Stefan Kurth. Bei den Betroffenen handelt es sich um sieben Frauen und einen Mann im Alter zwischen 38 und 54 Jahren. Der Kreis sprach anschließend von einem „Einzelfall“, der auf „individuelle Fehler zurückzuführen“ sei.

„Da hat jemand nicht aufgepasst“, sagte ein Sprecher des Kreises der „Ärzte Zeitung“. Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll an den Abläufen bei der Impfung durch mobile Teams nichts geändert werden, weil es sich um einen Fehler eines Beteiligten handelt. Zur Vorbereitung der Impfungen habe es Aufklärung und Anleitungen gegeben, wie der Impfstoff zu dosieren ist.

Der Landkreis berichtete außerdem, dass nach Angaben des Herstellers schon in der Phase-I-Studie für die Zulassung größere Dosen des Impfstoffes ohne schwerwiegende Folgen an Probanden getestet wurden. „Es wurden keine bleibenden, unerwünschten Ereignisse gemeldet. Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle und systemische Ereignisse waren dosisabhängig, im Allgemeinen leicht bis mittelmäßig und vorübergehend“, heißt es in der Mitteilung des Landkreises.

Produktinformation ist eindeutig

Dies wurde auch von einer Sprecherin von BioNTech bestätigt. In den Versuchen seien Mengen bis zu 100 Mikrogramm ohne schwerwiegende Folgen verabreicht worden. Die übliche Impfdosis liege bei 30 Mikrogramm.

Sie verwies außerdem auf die ausführliche Produktinformation ihres Unternehmens mit dem ersten Satz: „Dies ist eine Mehrdosendurchstechflasche, deren Inhalt vor der Verwendung verdünnt werden muss.“

Zum Impfstart waren im Landkreis vier Impfteams unterwegs, die in den Pflegeheimen eigentlich bis zu 200 Menschen impfen sollten. Weil es Heiligabend noch eine Ergänzung zu den Nebenwirkungen gegeben hatte, mussten neue Einwilligungen eingeholt werden, sodass die ursprünglich geplante Zahl nicht erreicht wurde. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Lesetipps
Ein Mann hat Kopfweh und fasst sich mit beiden Händen an die Schläfen.

© Damir Khabirov / stock.adobe.com

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen