Kommentar zur EBM-Reform

Dauerbaustelle abgeräumt

Die EBM-Reform ist beschlossen, aber noch weiß keiner richtig Bescheid. Sicher ist: Der Reformbedarf im System bleibt hoch.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Geschenke – oder doch die Rute? Was genau der Bewertungsausschuss den Vertragsärzten mit dem seit Jahren ausstehenden Beschluss zur EBM-Reform unter den Weihnachtsbaum gelegt hat, ist zurzeit noch nicht bekannt. Das hängt an den genauen Formulierungen in dem 2000-Seiten-Werk.

Sicher ist: Am Ende soll es – seit 2012 durch den Beschluss des Bewertungsausschusses vorgegeben – durch die Reform nicht mehr Punkte geben als bisher. Außerdem soll die sprechende Medizin gefördert werden, und das Ganze geht „ein bisschen zu Lasten der technischen Fächer“, wie sich KBV-Chef Dr. Andreas Gassen ausdrückt. So weit, so wenig überraschend und noch weniger konkret. Immerhin, diese Baustelle ist jetzt abgeräumt. Positiv auch, dass eine punktsummenneutrale Aufwertung der Hausbesuche vom Tisch ist. Eine Abwertung der Versichertenpauschale für mehr Honorar beim Hausbesuch wäre den Ärzten kaum vermittelbar gewesen.

Hausbesuche, Chronikerzuschläge, Sachkostenpauschalen, ambulante Operationen, kalkulatorischer Arztlohn, Hygiene- und Digitalisierungskosten – es bleiben genügend offene Punkte, die in weiteren Verhandlungen zu klären sind. Punktsummenneutralität sollte für die KBV dann tabu sein. Die Beschlüsse der KBV-VV und auch die Einlassung der KBV-Spitze weisen hier klar in die richtige Richtung.

Schreiben Sie dem Autor: hauke.gerlof@springer.com

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums v.l.n.r.: Professor Karl Broich (BfArM), Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband), Dr. Christine Mundlos (ACHSE e.V.), Hauke Gerlof (Ärzte Zeitung), Dr. Johanna Callhoff (DRFZ), Professor Christoph Schöbel (Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen), Privatdozent Dr. Christoph Kowalski (Deutsche Krebsgesellschaft), Dr. Peter Kaskel (Idorsia)

© Thomas Kierok

ICD-11: Die Zeit ist reif für die Implementierung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: Bei erfolgreich therapierter Sialorrhö ist Teilhabe wieder leichter möglich

© Olesia Bilkei / stock.adobe.com [Symbolbild]

Glycopyrroniumbromid bei schwerer Sialorrhö

Wirtschaftliche Verordnung durch bundesweite Praxisbesonderheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Proveca GmbH, Düsseldorf
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mehr Pflanzen, weniger Fleisch

Pro & Contra: Was die Ernährungsempfehlungen der DGE bedeuten

Stoffwechselerkrankungen

Was Diabetes mit der Schilddrüse zu tun hat

Lesetipps
Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!

Herzinfarkte treffen nicht nur Männer, auch junge Frauen können betroffen sein. Geschlechtersensible beziehungsweise geschlechterspezifische Medizin will Bewusstsein für Geschlechterunterschiede bei Erkrankungen schaffen.

© eternalcreative / Getty Images / iStock

Interview

Gender-Gesundheit: Das Y-Chromosom birgt Risiken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung