Anlagen-Kolumne
Der Blick Richtung USA lohnt sich wieder
Der Dax ist in diesem Jahr bereits deutlich mehr als 20 Prozent gestiegen, ohne dass dabei Jubelstimmung bei den deutschen Investoren ausgebrochen ist.
Erst zum Ende der vorletzten Woche kam, gemessen an der Sentix-Sentiment-Umfrage, übertriebener Optimismus auf. Die prompt einsetzende Korrektur auf 12.000 Punkte dürfte die Umfragewerte in dieser Woche wieder erheblich dämpfen.
Der Hintergrund für den vorangegangenen Höhenflug des Dax und viele europäische Aktien ist begründet durch den schwachen Euro, der die Wettbewerbsfähigkeit und die Gewinnperspektiven der hiesigen Unternehmen deutlich verbessert hat.
Gleichzeitig gibt es eine messbare Konjunkturbelebung in Europa. Die überraschend besseren Konjunkturdaten, gerade im Vergleich zu den USA, wo die Daten zuletzt überwiegend die Konsenserwartungen enttäuscht haben, sind also eine Hauptursache.
Nachdem der Mai vor der Tür steht und die übliche Saisonalität strapaziert werden könnte, dürften viele Anleger versucht sein, Gewinne einzuloggen. Vermutlich werden aber Rückschläge begrenzt bleiben - aus dem einfachen Grund, dass nach wie vor die Alternativen fehlen.
Private Anleger könnten in größerem Maße Cash halten, um sich vor Kursrückgängen zu schützen, aber institutionelle Anleger haben diese Möglichkeit nur eingeschränkt.
Nachdem private Anleger aber beim bisherigen Aufschwung nur in geringem Umfang partizipiert haben, dürfte die Gefahr von dieser Seite gering sein. Eine Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit bietet eine Rendite von sage und schreibe 0,10 Prozent.
Da ist es naheliegend, in Aktien investiert zu bleiben und Rückschläge als Kaufgelegenheiten zu betrachten. Nachdem der Dax bereits sehr stark gestiegen ist, können Anleger, die bisher noch kaum in den USA investiert sind auch in diese Richtung denken.