Studie

Deutsche präferieren Doppelverdienst

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HAMBURG. Zwei von drei Menschen in Deutschland halten es einer Studie zufolge für ideal, wenn beide Partner berufstätig sind.

Damit sei die Zahl der Menschen, für die der Doppelverdienerhaushalt erstrebenswert ist, in den vergangen Jahren deutlich gestiegen, teilten das Marktforschungsinstitut Ipsos und der Zukunftsforscher Horst Opaschowski am Mittwoch mit.

Vor fünf Jahren hätten dies erst 56 Prozent der Befragten so gesehen. "Wenn dieser Trend so anhält, werden im Jahr 2030 etwa achtzig Prozent der Berufstätigen Doppelverdiener sein wollen oder müssen", sagte Opaschowski.

Zugleich sinkt der repräsentativen Erhebung zufolge der Anteil derjenigen, die wegen ihrer Kinder auf den Beruf verzichten wollen. Nur noch knapp über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) vertritt die Auffassung, dass es besser sei, wenn nur ein Elternteil arbeitet und der andere die Erziehung der Kinder übernimmt - 2008 waren es noch 70 Prozent.

In Sachen Kinderbetreuung fordern 40 Prozent der Befragten, dass Kinder aller Altersgruppen in Zukunft das ganze Jahr über ganztags in Kindergärten betreut werden sollten - also auch während der Ferien. (dpa)

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Kommentare
Dr. Christoph Luyken 21.02.201319:25 Uhr

.... oder müssen (!!!)

"Wenn dieser Trend so anhält, werden im Jahr 2030 etwa achtzig Prozent der Berufstätigen Doppelverdiener sein wollen o d e r m ü s s e n", sagte Opaschowski."
Ich bin überzeugt davon, daß die Menschen überwiegend müssen, ob sie wollen oder nicht. Die sinkenden Realeinkommen bei gleichzeitig steigendem Anspruch des allg. Lebensstandards und steigenden "Werbungskosten" ermöglichen es kaum noch einem Normalverdiener, einen Partner, geschweige denn eine Familie, zu ernähren. Im Übrigen gilt die Regel "Steter Tropfen höhlt den Stein". Über Jahre und Jahrzehnte ist den Bürgern eingebleut worden, daß die traditionelle Familie "tot" sei und daß "Nur-Hausfrauen", die ihre Kinder selbst erziehen wollen blöd seien, wobei gleichzeitig die Möglichkeiten, sich für eine solche Rolle gut ausbilden zu lassen (z.B. Frauenfachschule, "Puddingabitur"), abgeschafft wurden. Kein Wunder, daß diese Propaganda nun Früchte trägt.-
Das „Doppelverdienertum“ ist somit nicht das Ergebnis einer freien Entscheidung, sondern das eines Sachzwangs, welcher Folge der allgemeinen globalen Beschleunigung ist. Leider befördert die herrschende, in den letzten 40-50 Jahren vollkommen umgedrehte soziologische bzw. sozialpolitische Ideologie, welche vermutlich (wenn auch uneingestanden) wirtschaftlichen Interessen geschuldet ist, diesen Trend, anstatt ihm zum Wohle der Menschen, ihrer Kultur und der nachfolgenden Generation energisch entgegen zu treten…

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