GlaxoSmithKline

Dieses Jahr hängt viel vom US-Markt ab

Der britische Pharmahersteller GlaxoSmithKline rechnet 2017 mit solidem Gewinnwachstum. Aber nur, wenn in den USA keine Fluticason-Generika in den Markt kommen.

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LONDON. Die Veräußerung seiner Onkologie-Sparte an Novartis brachte dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline vor zwei Jahren noch einen außerordentlichen Gewinn ein.

Der fehlte im Folgejahr 2016, was einen eklatanten Gewinneinbruch zur Konsequenz hat. Operativ zeigen sich unterdessen alle drei Konzernsparten – "Pharmaceuticals", Impfstoffe und "Consumer Healthcare" – auf gutem Weg.

Die kurzfristigen Aussichten allerdings sind durchwachsen. Sie hängen vor allem davon ab, ob dieses Jahr erste generische Wettbewerber im US-Markt Glaxos Hauptprodukt Advair® (Fluticason) angreifen werden.

Wie der nach zehn Jahren an der Konzernspitze demnächst aus dem Amt scheidende Vorstandsvorsitzende Sir Andrew Witty am Mittwoch in London deutlich machte, erwarte man 2017 fünf bis sieben Prozent Gewinnwachstum – immer vorausgesetzt, dass keine Nachahmerkonkurrenten Marktanteile in den USA streitig machen.

Dabei sei bereits ein Umsatzrückgang für Advair® um 15 bis 20 Prozent einkalkuliert, heißt es, da das Produkt sich auch im Wettbewerb mit neueren Antiasthmatika befindet.

Immer noch größtes Einzelprodukt

Advair® steuerte im zurückliegenden Geschäftsjahr 2016 rund 3,5 Milliarden Pfund (umgerechnet 4,1 Milliarden Euro) zum Konzernumsatz bei und war damit größtes Einzelprodukt des britischen Arzneimittel- und Impfstoffherstellers.

Mit 1,8 Milliarden Pfund entfielen rund die Hälfte der weltweiten Advair®-Erlöse auf den US-Markt. In anderen Märkten ist der Wirkstoff schon längere Zeit generischer Konkurrenz ausgesetzt.

Glaxo-SmithKline in Zahlen: 2016 verbesserte sich der Umsatz dank der im Jahresverlauf starken Abwertung des britischen Pfunds um 17 Prozent auf 27,9 Milliarden Pfund. Zu unveränderten Wechselkursen hätte der Erlöszuwachs lediglich sechs Prozent betragen.

Der Betriebsgewinn verringerte sich aus besagtem Grund von zehn auf 2,6 Milliarden Pfund. Nach Steuern blieben damit noch knapp 1,1 Milliarden Pfund in der Konzernkasse (Vorjahr: 8,4 Milliarden).

Im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Originalen konnte GlaxoSmithKline 2016 um drei Prozent auf runde 16 Milliarden Pfund zulegen. Mit Impfstoffen wurden 4,6 Milliarden Pfund eingenommen (+14 Prozent) und mit freiverkäuflichen Arzneimitteln und Consumerprodukten 7,2 Milliarden Pfund (+9,0 Prozent).

Die kommenden 24 Monate werden nach Ankündigung Wittys spannend für die Forschungsressorts des Unternehmens. Man erwarte wichtige Datenauswertungen zu 20 bis 30 klinischen Entwicklungsprojekten auf den Gebieten HIV, Atemwegserkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Krebs sowie zur Impfstoffentwicklung.

Witty gibt den Konzernvorsitz im März an Emma Walmsley ab, die bisher Glaxos OTC-Sparte leitet. (cw)

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