Uniklinik Kiel
Experten sagen Keimen den Kampf an
KIEL. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) erhält seit Montag bei der Bekämpfung des Keims Acinetobacter baumannii Unterstützung durch eine Forschergruppe aus Frankfurt, die sich auf die Erforschung und Bekämpfung des Keims spezialisiert hat.
Außerdem wurden in den Tagen zuvor weitere Maßnahmen umgesetzt.
Dazu gehört eine eins zu eins-Betreuung von Pflegekraft zu Patienten, eine strikte Trennung der Pflegekräfte für besiedelte und nicht besiedelte Patienten, eine Aufstockung des Reinigungspersonals für die Bereiche mit Kontaktpatienten, eine Überprüfung auf Einhalten der Hygiene-Vorschriften, ein tägliches Monitoring und eine Lagebesprechung unter Einbeziehung des Gesundheitsamtes und des Gesundheitsministeriums.
Patienten doppelt getestet
Patienten werden erst von der Intensivstation entlassen, wenn zweifach ein negatives Testergebnis vorliegt.
Die internistische Intensivstation auf dem Kieler Campus bleibt für Notfälle abgemeldet.
Unterdessen hat der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie das in die Kritik geratene UKSH in Schutz genommen.
Nach den bislang vorliegenden Informationen sieht Präsident Professor Mathias Hermann keinen Anlass, Hygienemängel oder sonstige Fehler in der Krankenversorgung als Ursache für das Infektionsgeschehen zu vermuten."
Die Ereignisse in Kiel sind Anlass für ihre genaue Analyse, gegebenenfalls auch wissenschaftliche Untersuchungen; die derzeitig vorliegenden Berichte geben jedoch aktuell keinen Anlass für Schuldzuweisungen oder überzogene, durch wissenschaftliche Erkenntnisse nicht belegte "Hygiene-Forderungen", teilte die Gesellschaft mit.
Nach Wahrnehmung des Vorstands haben die Kieler "das derzeit Erforderliche, um die aktuelle Situation effektiv zu beherrschen", getan. (di)