Arbeitswelt
Frauen als Chefs in vielen Bereichen weiter rar
Frauen in Führungspositionen sind in Deutschland bis heute in vielen Bereichen selten – nicht nur in der Medizin. Eine Auswahl von Berufsfeldern.
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Frauen in Führungsrolle: In Politik, Wirtschaft und Medizin noch deutlich in der Unterzahl.
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BERLIN. Erst vor Kurzem zeigte ein EU-Vergleich auf, dass die Kluft bei der Bezahlung von Männern und Frauen fast nirgends in Europa so groß wie in Deutschland ist. Auch bei der generellen Verteilung der Chefposten liegen die Frauen in vielen Branchen hinten.
Drei markante Beispiele:
- Politik: 30,7 Prozent und damit weniger als ein Drittel der Bundestagsabgeordneten sind Frauen. Im Vergleich zur vorherigen Wahlperiode (37,1 Prozent) ist der Frauenanteil also gesunken. An der Spitze der Bundesländer sieht es noch schlechter aus: Von 16 Ministerpräsidenten sind 3 weiblich, macht also um 19 Prozent.
- Wirtschaft: 13,4 Prozent der Dax-Vorstände sind nach einer Studie der Allbright-Stiftung weiblich. Immer noch ein höherer Wert als in den kleineren Konzernen: In 84 von 100 Unternehmen aus MDax und SDax besteht der Vorstand sogar nur aus Männern.
- Medizin: Seit Jahrzehnten studieren mehr Frauen als Männer Medizin. Doch in Unikliniken war 2016 nur jede zehnte Führungsposition auf höherer Ebene mit einer habilitierten Frau besetzt. Der Anteil an Oberärztinnen betrug nach Angaben des Deutschen Ärztinnenbundes 28 Prozent. (dpa)