Prämien für gesundes Leben
Generali konkretisiert Pläne
Die private Generali-Krankenversicherung hat jetzt erstmals Einzelheiten zu den geplanten Anreizsystemen für gesundheitsbewusste Kunden öffentlich gemacht.
Veröffentlicht:KÖLN. Der italienische Generali-Konzern hatte im November vorigen Jahres eine viel beachtete Kooperation mit dem südafrikanischen Versicherer Discovery geschlossen.
Discovery hat unter dem Namen "Vitality" ein Gesundheitsprogramm entwickelt, bei dem gesundheitsbewusste Kunden Gutscheine und Prämienrabatte erhalten.
Nicht der aktuelle BMI zählt
"Dabei kommt es nicht auf den vorhandenen Gesundheitszustand oder den Body-Mass-Index an", erklärte Christoph Schmallenbach, Vorstand der Generali Deutschland, vor Journalisten kürzlich in Köln. Entscheidend ist, wie sich der Versicherte künftig verhält.
Um das zu messen, hat Discovery Vereinbarungen mit Unternehmen wie Nike, Fitbit und Garmin über die Nutzung von Wearables abgeschlossen. Das sind Armbänder oder andere Geräte, die Bewegung und sonstige gesundheitsrelevante Einflussfaktoren messen.
Zurzeit laufen nach Angaben von Schmallenbach Gespräche, ob die Angebote auf den deutschen Markt übertragen werden können.
Geplant sind auch Kooperationen mit Supermärkten und Drogeriemarktketten, die bereit sind, in ihren Kassensystemen Produkte zu kennzeichnen, die für gesunde Ernährung stehen, etwa Obst oder Bioprodukte.
Punkte für Vorsorge und Fitness
"Rund 20 Prozent des Sortiments eines normalen Einzelhändlers fallen da rein", so Schmallenbach. Das Konzept: Der Kunde muss beim Kauf seine Vitality-Karte vorlegen und bekommt dort Gesundheitspunkte gutgeschrieben.
Punkte gibt es auch für die medizinische Vorsorge und den Besuch von Fitnessstudios. "Das sind die drei Quellen: Ernährung, körperliche Aktivität und medizinische Vorsorge." Vitality vergibt je nach Verhalten des Kunden den Status Bronze, Silber oder Gold.
Nur diesen Status werde die Generali zu sehen bekommen, betonte Schmallenbach. Dafür gibt es die entsprechenden Belohnungen, über die er aber noch keine Einzelheiten nannte. Es könnten auch Boni des Versicherers sein.
"Wir werden uns da natürlich im Rahmen des deutschen Versicherungs-Tarifrechts und des Datenschutzes bewegen."
Auch spezielle Tarifmodelle seien nicht ausgeschlossen. Schmallenbach: "Wir können damit ein Kollektiv identifizieren, das wir besser bepreisen können". (hf)