Kommentar zum Helios-Rhön-Deal
Genialer Coup
So etwas nennt man wohl einen genialen Coup: Die anhängigen Klagen von B. Braun und Asklepios gegen das Votum der jüngsten Rhön-Hauptversammlung, die satzungsmäßige Mehrheit für wichtige Beschlüsse herabzusetzen, hätten Fusionsvorhaben auf Jahre hinaus blockiert. Mit dem Konzern-Teilverkauf aber gelingt Rhön der Befreiungsschlag.
Auch Fresenius steht im Licht: Das Scheitern der Rhön-Übernahme im ersten Anlauf Mitte vorigen Jahres wurde vielfach als empfindliche Schlappe für den ehrgeizigen Konzernchef Ulf Schneider gewertet.
Der kann sich jetzt souverän zurücklehnen. Zwar kosteten zwei Drittel des Rhön-Umsatzes genauso viel, wie Fresenius einst für 90 Prozent der Rhön-Stimmen geboten hatte. Doch dafür sind keine Schulden zu übernehmen. Und es sind die Rosinen, die man sich herausgepickt hat.
Die 43 übernommenen Kliniken sind deutlich gewinnbringender als der Rest des Rhön-Kuchens - eleganter ließ sich die Kliniksparte Helios kaum in eine neue Umsatzdimension katapultieren.
Und selbst den elf Häusern, die weiter unter Rhön-Label laufen, könnte der Deal etwas bringen - je nachdem, wie tief das zwischen Rhön und Helios angestrebte Kliniknetzwerk auch in Verwaltungs- und Beschaffungsfunktionen reicht.
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