Anlagenkolumne
Gewinn dank Innovation und Fortschritt
Immobilien- und Aktienbesitzer werden in der politischen Diskussion zu „Spekulanten und Ausbeutern“ gemacht, die man gängeln und am Ende enteignen kann. Vor 20 Jahren traute sich das politische Deutschland, eine Volksaktie zu platzieren.
Mehr noch: Um den Anleger für den Aktienmarkt zu begeistern wurden Altersvorsorge-Sondervermögenfonds mit bis zu 75 Prozent Aktienanteil aufgelegt. Aus dem Fördergesetz ist nichts geworden, da kurze Zeit später der Börsencrash die Euphorie stoppte.
Heute werden Politiker, die sich als Aktienbefürworter für die Altersvorsorge outen, sofort als Unterstützer des Großkapitals und der Ausbeuter angeprangert. So ändern sich die Zeiten. Mit Zinspapieren, die Negativzinsen erwirtschaften kann aber kein Vorsorgekapital mehr aufgebaut werden.
Die Lösung für eine langfristig erfolgreiche Altersvorsorge muss neben der eigengenutzten Immobilie ein breiter Korb von internationalen Aktien sein. Trotz Weltwirtschaftskrisen, Weltkriege, Internet-Blase und Lehman-Pleite haben internationale und breit gestreute Aktieninvestments über einen Generationszyklus die besten Nachinflationserträge erwirtschaftet.
Ein Vorteil, den kein Zinsprodukt, kein Gold und keine Immobilien leisten kann. Mit Aktien nimmt man an den Wohlstandsgewinnen Teil, die durch Innovation und Fortschritt geschaffen werden.
Warum werden im politischen Deutschland Volksanleihen mit Minizinsen für Umwelt- oder Infrastrukturinvestments als Sparalternativen diskutiert, obwohl Aktien langfristig allen „statischen“ Anlageformen überlegen sind. Bevor man einen nicht marktgerechten Zins für staatliche Sondersparanleihen erfindet, sollte man die Förderung des Sparens in Produktivkapital anpacken.
Und nicht den Sparer noch mit einer Finanztransaktionssteuer vom Aktiensparen abhalten. Ein klares politisches Bekenntnis zum Sparen in Produktivkapital sieht anders aus.