Anlagen-Kolumne
Hält der Biotech-Boom an?
Der Nasdaq Biotech Index (NBI) als Indikator für die Entwicklung des Biotech-Sektors ist in den vergangenen fünf Jahren um rund 300 Prozent gestiegen.
Da stellt sich die Frage: Kann das so weitergehen, können die Wachstumsraten der Biotech-Unternehmen noch weiter steigen oder ist bei diesen Aktienkursen inzwischen das Ende der Fahnenstange erreicht?
Die fundamentalen Daten sprechen weiterhin für den Sektor.
Die Marktschätzungen für die profitablen und wachstumsstarken Biotechs, die etwa 50 Prozent des NBI ausmachen, lauten auf eine Verdopplung der Umsätze auf über 100 Milliarden Dollar innerhalb der nächsten vier Jahre.
Die Branchengewinne sollen sogar noch stärker zulegen: um 165 Prozent auf 48 Milliarden Dollar; allein 41 Milliarden Dollar davon werden voraussichtlich die wachstumsstarken Biotechs beisteuern.
Für Kurssteigerungen sorgen vor allem der Erfolg klinischer Studien und die hohe Zahl der Neuzulassungen.
Die vier großen Biotechfirmen haben derzeit 31 Kandidaten in den F&E-Pipelines - bei Celgene sind es zwölf, bei Amgen acht, sechs bei Biogen Idec und fünf bei Gilead.
Im gesamten Sektor werden in der ersten Hälfte dieses Jahres klinische Studienergebnisse für 65 Wirkstoffe sowie Resultate aus 14 Phase-III-Studien erwartet.
Bei etlichen dieser Studien geht es um potenziell hochmargige Produkte gegen Krankheiten wie HIV, Multiple Sklerose und Krebs.
Zusätzlich lassen auch weiterhin Übernahmen, Aktienrückkaufprogramme und ganz aktuell Dividenden reichlich Raum für Kursfantasie.
Gilead Sciences beispielsweise hat angekündigt, erstmals Geld an seine Aktionäre auszuschütten, ein echtes Novum in der Biotechindustrie.
Wer behauptet, die Kurse hätten in diesem Umfeld schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft, ist zweifelsohne ein Pessimist.