Testphase wohl kaum genutzt

Kasse: Betriebe schlecht auf eAU vorbereitet

Ab 2023 wird die eAU für Arbeitgeber verpflichtend. Krankenkassen in Thüringen rechnen mit Problemen. Nach Einschätzung der AOK Plus ist ein großer Teil der Betriebe schlecht auf die elektronische Abfrage des Arbeitsunfähigkeitsnachweises vorbereitet.

Veröffentlicht:
Läuft alles reibungslos, wenn die Nutzung der eAU ab Januar auch für Arbeitgeber verpflichtend wird? Krankenkassen in Thüringen haben Zweifel.

Läuft alles reibungslos, wenn die Nutzung der eAU ab Januar auch für Arbeitgeber verpflichtend wird? Krankenkassen in Thüringen haben Zweifel.

© Ralf / stock.adobe.com

Erfurt. Krankenkassen in Thüringen rechnen mit Startproblemen in Betrieben beim Einsatz eAU. Ein großer Teil der Betriebe sei schlecht auf die elektronische Abfrage des Arbeitsunfähigkeitsnachweises vorbereitet, sagte eine Sprecherin der AOK Plus auf Anfrage. Die seit Anfang 2022 laufende Testphase sei von vielen „leider nicht ausreichend“ genutzt worden. Ab 1. Januar 2023 müssen Beschäftigte im Krankheitsfall im Betrieb keine AU aus Papier mehr vorlegen.

Die Arbeitgeber müssen den Nachweis der Krankschreibung dann von sich aus elektronisch bei der jeweiligen Krankenkasse individuell abfragen. Dazu müssen sie unter anderem die technischen Voraussetzungen schaffen. Die Kassen informieren dazu seit Monaten auf ihren Internetseiten, in Webseminaren und Beratungen. Allein die AOK Plus arbeitet in Thüringen mit rund 42.000 Betrieben zusammen, darunter sind rund 500 Betriebe mit jeweils mehr als 100 Beschäftigten.

Lesen sie auch

Zwar bekämen Firmenkundenberater seit etwa Oktober verstärkt Anfragen zu diesem Thema, sagte eine Sprecherin der Techniker Krankenkasse (TK) in Thüringen. „Allerdings bei Weitem nicht so viele, wie wir erwartet hätten.“ Auch die TK beobachtet, dass nur ein Bruchteil der Arbeitgeber die Testphase nutzt. „Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass sich einige Unternehmen noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben.“ Vermutlich werde das erst akut, sobald sich im Januar die ersten Beschäftigten krank meldeten und die Firmen dann den Krankenschein vermissten.

Lesen sie auch

Die Thüringer Landesverwaltung mit rund 47.000 Personalstellen sieht sich nach früheren Angaben technisch gewappnet für die Umstellung. Seit dem vergangenen Sommer gibt es eine digitale Schnittstelle zwischen dem Landesdatennetz und dem Rechenzentrum der gesetzlichen Krankenkassen, über die der Arbeitsunfähigkeitsnachweis für Landesbedienstete abgerufen werden kann.

Beschäftigte sind auch nach der Umstellung weiterhin verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit im Betrieb zu melden und diese ärztlich feststellen zu lassen. Praxen müssen Krankschreibungen in der Regel bereits seit Juli elektronisch an die Kassen übermitteln. (dpa/th)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025