Kommentar zur Arztbewertung

Kein Online-Pranger!

Von Dr. Elke Oberhofer Veröffentlicht:

Es ist ein dummes Gefühl, im Internet bewertet zu werden. Wie am Pranger steht man da mit seinem vollen Namen, mit Details aus der Praxis, die vielleicht keinen optimalen Tag widerspiegeln, mit Einzelheiten zu einem möglicherweise unglücklichen Gesprächsverlauf oder auch mit einem negativen Pauschalurteil.

"Herr Dr. F. ist als Arzt nicht glaubhaft", heißt es dann beispielsweise. Der Patient vergibt ohne weitere Begründung die Note 6. Da hilft es wenig, dass alle übrigen Bewertungen positiv ausfallen.

Schon ein einzelner Ausreißer drückt die Gesamtnote und beeinflusst die Entscheidung anderer Patienten bei der Suche nach dem "besten" Arzt im Umkreis. Es empfiehlt sich also, tätig zu werden, bevor man Sie zum Online-Opfer macht.

Ein Tipp: Sprechen Sie das Thema "Arztbewertungsportale" an und nennen Sie Ihrem Patienten "präventiv" zwei, drei seriöse Adressen, wo er bei Bedarf Dampf ablassen kann. Gute Portale verfügen über ein Impressum und entsprechen den Anforderungen des Telemediengesetzes.

Schmähkritik ist nicht erlaubt, Einträge in Freitextfeldern werden redaktionell geprüft. Vor allem aber haben Sie die Möglichkeit einer Gegendarstellung. Die werden Sie nach einem solchen offenen Gespräch aber vielleicht gar nicht mehr brauchen!

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Arztbewertung: Patienten meckern nur selten im Netz

Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!