Einsatz von Tablet-PCs
Knappschaft-Kliniken setzen auf papierloses Arbeiten
Patientenaktien auf Papier? Vergangenheit! Die Knappschaft bahnt in ihren Kliniken dem Einsatz von Tablet-PC im Alltag den Weg.
Veröffentlicht:KÖLN. In den Kliniken der Knappschaft greifen Ärzte und Pfleger über Tablet-Computer auf Patientendaten zu, Patientenakten auf Papier sind Vergangenheit - allerdings nur auf einzelnen Stationen. In Zukunft sollen sämtliche Ärzte und Pflegekräfte in den elf Häusern mit mobilen Geräten ausgestattet sein.
"Wir sind dabei, das System in allen Krankenhäusern flächendeckend auszurollen", sagt Christian Bauer, Geschäftsführer der Knappschaft IT Services. "Es geht darum, die Papierdokumentation weiter zu minimieren und mehr Zeit für die Patientenversorgung zu schaffen."
Die Knappschaft arbeitet in ihren Kliniken mit dem Krankenhausinformationssystem iMedOne der Deutschen Telekom. Über die App iMedOne Mobile haben Ärzte und Pfleger direkten Zugang zu dem System.
Die Knappschaft war von Anfang an an der Entwicklung der App beteiligt - damals noch gemeinsam mit dem Hersteller Tieto Healthcare. "Das ist unser Kernprojekt", sagt Bauer.
Die Knappschaft IT Services berät inzwischen auch andere Krankenhäuser in Fragen der Digitalisierung.
Die Funktionen der App sind nach und nach erweitert worden, berichtet Bauer. Inzwischen umfasse sie unter anderem die Pflegedokumentation, die Wunddokumentation und verschiedene Bereiche der Arzneimitteltherapiesicherheit.
"Mit der App geht inzwischen fast alles außer Kodieren." Bei Bedarf können die Ärzte mit dem Tablet auch diktieren. Gerade bei jungen Medizinern komme es sehr gut an, dass sie für die verschiedenen Anwendungen nur noch ein einziges Gerät benötigen.
Die App muss für die Fachabteilungen und ihre spezifischen Anforderungen konfiguriert werden, erläutert Bauer. Der Roll-out soll Anfang 2017 abgeschlossen sein.
Dann werden rund 1500 Ärzte und Pflegekräfte mit iPads mini arbeiten, die in die Kitteltasche passen. Jeder Arzt erhält solch einen kleinen Tablet-Computer, bei den Pflegekräften teilen sich Gruppen einen.
Die Resonanz auf die Arbeit mit den Tablets sei in den Kliniken von Anfang an sehr gut gewesen, sagt Bauer. "Es ist das erste IT-Projekt im Krankenhaus, bei dem die Ärzte fragen: Wann bin ich endlich dran?"
Die Knappschaft und die Deutsche Telekom haben einen Vertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Das bringe beiden Partnern Sicherheit, betont Arndt Lorenz, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Telekom Healthcare Solutions.
"Wir sind froh, dass die Knappschaft als Gesundheitsdienstleister besonderen Wert auf Innovation legt und mit uns gemeinsam in den kommenden Jahren den Weg der Digitalisierung geht", so Lorenz weiter. (iss)