Abbau von Doppelstrukturen

Krankenhauslandschaft in Saarbrücken sortiert sich

Caritas, die Stadt Saarbrücken und das Saarland einigen sich auf die künftigen Leistungsangebote der Kliniken. Das Gesundheitsministerium sagt erhebliche Zuschüsse zu.

Veröffentlicht:
Das CaritasKlinikum Saarbrücken (cts) soll Landeszuschüsse in Höhe von 75 Millionen Euro erhalten.

Das CaritasKlinikum Saarbrücken (cts) soll Landeszuschüsse in Höhe von 75 Millionen Euro erhalten.

© BeckerBredel / picture alliance

Saarbrücken. Die beiden großen Kliniken in der saarländischen Landeshauptstadt rücken enger zusammen. Das städtische Klinikum Saarbrücken (Winterberg) und das CaritasKlinikum Saarbrücken (cts) vereinbarten den Abbau von Doppelstrukturen und ein abgestimmtes Konzept für ihre künftigen Versorgungangebote. Im Boot ist auch das Gesundheitsministerium. Es sagte erhebliche Zuschüsse für Baumaßnahmen zu.

Der „Letter of Intent“, den die drei Partner am Montag unterzeichneten, ist weit mehr als eine unverbindliche Absichtserklärung. So wurden konkret die Bereiche genannt, die künftig auf einen der beiden Standorte konzentriert werden.

Danach wird der Winterberg beispielsweise allein für Gefäßchirurgie, Urologie, Wirbelsäulenchirurgie und Lebereingriffe zuständig, während elektive Endoprothetik, Senologie und psychosomatische Medizin am Rastpfuhl gebündelt werden. Die Verteilung einiger anderer Spezialitäten hat sich bereits eingespielt.

Zuweisung zu Leistungsgruppen

Minister Magnus Jung versprach, den beiden Häusern nach Verabschiedung der Krankenhausreform die entsprechenden Leistungsgruppen zuzuweisen.

Rein formal muss allerdings auch das Ergebnis der Fortschreibung des derzeitigen, bis Ende 2025 gültigen Krankenhausplans abgewartet werden. Schon vor einem Jahr hatte Jung jedoch angekündigt, er wolle die Versorgungsstruktur in Saarbrücken „vor die Klammer ziehen“ und die künftige Aufgabenverteilung klären.

Ein Grund dafür sind anstehende Großinvestitionen. Mit der Einigung über die Schärfung der Versorgungsprofile wurde gleichzeitig der Weg zu baulichen Investitionen von fast einer Viertel Milliarde Euro frei.

Standort-Verlagerung

Der cts sagte Jung Landeszuschüsse von 75 Millionen Euro zu. Aus dem Strukturfonds des Bundes stehen weitere 23 Millionen bereit. Das Geld soll unter anderem für die komplette Verlagerung des zweiten cts-Standortes von Saarbrücken-Dudweiler zum Haupthaus auf dem Rastpfuhl eingesetzt werden. Die planerischen Vorarbeiten sind fertig, hier wird es bald an die Umsetzung gehen.

Am Winterberg ist man noch nicht ganz so weit. Das Land hat aber nun die vollständige Übernahme der Planungskosten für den „Gesundheitscampus“ zugesagt. Besonders die Kinderklinik und die Notfallambulanz platzten aus allen Nähten.

Insgesamt stockte das Land die bereits versprochenen Zuschüsse für das Klinikum Saarbrücken nun um 15 auf 85 Millionen Euro auf. Ob auch der Transformationsfonds angezapft werden kann, muss noch geklärt werden. An beiden Standorten rechnet das Land am Ende mit Baukosten von jeweils rund 120 Millionen Euro. (kud)

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nach Bundesrats-Votum

Unterschiedliche Reaktionen auf beschlossene Klinikreform

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Bulle und Bär: Wer wird im Anlagejahr 2024 die Oberhand behalten? Zuletzt waren angesichts der Kurssteigerungen die Bullen auf der stärkeren Seite.

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Jahresausblick Geld und Vermögen

Geldanlage: Comeback des klassischen gemischten Portfolios

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!