Liquiditätssicherung bis 2025

Landkreis Leipzig beschließt Verkauf der Muldentalkliniken

Die Entscheidung ist gefällt: Die Muldentalkliniken werden verkauft. Der Kreistag sprach sich für diesen Schritt aus und hofft, auf diese Weise die medizinische Versorgung im Gebiet Leipzig aufrecht zu erhalten.

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Standort Grimma der Muldentalklinik. Er wird neben dem Standort Wurzen an einen neuen Träger gehen.

Standort Grimma der Muldentalklinik. Er wird neben dem Standort Wurzen an einen neuen Träger gehen.

© Robert Grahn/ZB/euroluftbild.de/picture alliance

Borna. Der Landkreis Leipzig wird die Muldentalkliniken verkaufen. Dies habe der Kreistag in einer Sondersitzung entschieden, teilte das Landratsamt am Donnerstag in Borna mit. Die Kreisräte hätten neben dem Verkauf auch dafür gestimmt, die Liquidität der Kliniken für 2025 abzusichern. Damit soll ausgeschlossen werden, dass während des Verfahrens Insolvenz angemeldet werden muss.

Der Landkreis ist alleiniger Gesellschafter der Muldentalkliniken mit Standorten in Wurzen und Grimma. Es handelt sich um Krankenhäuser der Regelversorgung. Im Mai 2023 hatte der Landkreis den Muldentalkliniken ein Darlehen von zehn Millionen Euro gewährt. Damit sollte eine drohende Insolvenz verhindert werden. Das Landratsamt teilte nun mit, die Insolvenzgefahr sei damit nur kurz abgewendet worden.

Engpässe bei Liquidität zu erwarten

Die Geschäftsführerin hatte im Mai den Auftrag erhalten, das bestehende Sanierungskonzept weiter zu entwickeln mit dem Ziel, dass keine zusätzlichen finanziellen Mittel vom Landkreis Leipzig mehr benötigt werden. Sie gab bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein Gutachten in Auftrag. Dies kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass jährlich rund ein bis zwei Millionen Euro benötigt würden, um die Muldentalkliniken in kommunaler Trägerschaft zu halten. Außerdem sei die Liquidität von Januar 2024 an nur noch für zwölf Monate unter den bisher zur Verfügung stehenden Mitteln ausreichend.

Darüber hinaus reiche aus Sicht des Versorgungsbedarfes in der Region ein Klinikstandort aus. In dem Gutachten wurde der Schluss gezogen, dass der Standort Grimma unter anderem wegen der Fallzahl- und demographischen Entwicklung mehr Chancen und Potenziale biete als der Standort Wurzen.

Abgabe an neuen Träger im Herbst denkbar

Das Landratsamt teilte mit, die im Gutachten dargestellten Szenarien mit einer Standortschließung in Wurzen, einer Portfolioverkleinerung und einem Personalabbau entsprächen nicht dem Ziel des Kreistags, die Gesundheitsversorgung auf einem qualitativ hochwertigen Stand zu erhalten. Außerdem sei die finanzielle Leistungsfähigkeit des Landkreises Leipzig begrenzt.

Die Abgabe der Trägerschaft an einen größeren Partner biete die Chance, von möglichen Spezialisierungen zu profitieren und die medizinische Versorgung im Landkreis aufrechtzuerhalten. Im Dezember 2023 hatte das Landratsamt darüber informiert, dass der Verkauf im Herbst 2024 erfolgen könne. (sve)

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