Krankenhaus

Lauterbach plant Wegfall der Nachtdienste zur Entlastung der Pflegekräfte

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will einen effizienteren Einsatz des Pflegepersonals in Kliniken fördern.

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant eine Reform zur Entlastung der Pflegekräfte in Kliniken.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant eine Reform zur Entlastung der Pflegekräfte in Kliniken.

© Michael Kappeler / dpa

Berlin/München. Angesichts steigender Corona-Zahlen und Personalnot in Krankenhäusern plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Reform zur Entlastung. Dies sei die größte Krankenhausreform der vergangenen 20 Jahre, sagte er am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Ziel dabei sei es, alle dafür geeigneten Behandlungen als Tagesbehandlung durchführen zu können. So würden Nachtdienste wegfallen und Pflegekräfte entlastet, betonte er. „Wir haben ja nicht zu wenig Pflegekräfte gemessen an der Bevölkerung, wir setzen sie sehr wenig effizient ein.“

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Vor dem Hintergrund der gestiegenen Corona-Infektionszahlen sprach sich der Minister erneut für die Rückkehr der Maskenpflicht in Innenräumen aus. „Wir haben jetzt schon hohe Fallzahlen.“ Im späten Herbst und Winter würde dies zu großen Problemen führen. „Ich hoffe, dass sich die Länder verantwortlich zeigen“, so der Minister.

Holetschek: Fragen bei Umsetzung der Tagespauschalen offen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nannte Überlegungen, stationär erbrachte Behandlungen „grundsätzlich“ auch als Tagesbehandlungen zu ermöglichen, vom Ansatz her richtig. Beschäftigte in Kliniken könnten dadurch entlastet und möglichen tagesklinischen Angeboten stärker zum Durchbruch verholfen werden, sagte der CSU-Politiker am Dienstag.

Allerdings bleibe die genaue Definition des Begriffs Tagesbehandlung „im Dunkeln“. Gerade nach weniger schweren Eingriffen sei oft noch eine Überwachung des Patienten in der Klinik „über einen gewissen Zeitraum medizinisch geboten“, so Holetschek. Bei Eingriffen, die eine Entlassung noch am gleichen Tag erlaubten, stelle sich wiederum die Frage, wie diese sich von ambulanten Behandlungen abgrenzen ließen. (dpa/hom)

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Kommentare
Dr.med. Marcel Richter 19.10.202213:52 Uhr

Ah ja... ein sehr schlüssiges Konzept Herr Dr. Lauterbach! Wann genau haben Sie ihren letzten Nachtdienst in einer Klinik abgeleistet? Ich lade Sie herzlich ein, mal die ein oder andere Schicht zu hospitieren. Absolut absurde Vorstellung, man könnte mit "Tagesbehandlungen" tiefgreifende strukturelle Probleme in unserem Gesundheitssystem lösen. Zumal unsere Patient:innen ja auch alle jung und ohne relevante Vorerkrankungen sind.

Michael Freudenberg 19.10.202200:15 Uhr

Herr Dr. Rocke hat Recht! Wann war Herr Dr. Lauterbach zuletzt mal des nachts in einem Krankenhaus, z.B. auf einer Station mit vielen älteren, oder auch mehreren just operierten Pat. tätig? Ich habe auch als seit 9,5 Jahren im Altersruhestand befindlicher ehemaliger Oberarzt meine Zeiten als studentische Nachtwache für 45 Pat. in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts nicht vergessen.... Es hat sich diesbzgl. leider arg wenig verändert.

Dr. A. Constantin Rocke 18.10.202221:41 Uhr

Herr Lauterbach scheint keine wirklichen Übersicht von Abläufen in einer Klinik zu haben? Woher auch…

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