SARS-CoV-2

Liefermengen für Impfstoff von AstraZeneca niedriger als geplant

Die Liefermengen des Impfstoffs von AstraZeneca an die EU werden wohl niedriger ausfallen als vereinbart. In der EU stößt die Meldung auf Kritik. Die Zulassung in der EU wird Ende der Woche erwartet.

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Berlin/Brüssel. Der Hersteller AstraZeneca wird zunächst weniger Corona-Impfstoff an die EU liefern als geplant. Sollte der britisch-schwedische Konzern die Zulassung von der EU erhalten, werde die Menge zu Beginn niedriger sein, sagte eine Unternehmenssprecherin. Grund seien geringere Produktionsmengen an einem Standort „innerhalb unserer europäischen Lieferkette“. Eine Verzögerung der Lieferungen sei aber nicht geplant.

Der Hersteller hat zusammen mit der britischen Universität Oxford einen Impfstoff entwickelt, der in Großbritannien bereits genutzt wird. Für kommende Woche wird auch eine Zulassung in der Europäischen Union erwartet.

Trotz der Lieferschwierigkeiten ist Gesundheitsminister Jens Spahn zuversichtlich, dass im Februar viele Menschen mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden können. Er erwarte die Zulassung des Impfstoffs in einer Woche, und es werde dann auch Lieferungen geben, „die schon im Februar einen Unterschied machen werden“, sagte der CDU-Politiker.

EU pocht auf Vertragserfüllung

EU-Ratspräsident Charles Michel hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen angesichts von Lieferverzögerungen vor möglichen Konsequenzen gewarnt. „Wir erwarten, dass die von den Pharmaunternehmen bestätigten Verträge eingehalten werden“, sagte Michel am Sonntag dem französischen Sender Europe 1. Um die Einhaltung der Verträge zu gewährleisten, könne die EU auch „juristische Mittel“ nutzen.

Man verstehe, dass es Probleme geben könne, erklärte Michel. Es brauche aber Klarheit über die Gründe. So habe Pfizer anfangs Verzögerungen von Impfstofflieferungen von mehreren Wochen angekündigt. Nachdem man mit der Faust auf den Tisch gehauen habe, sei es dann aber nur noch um eine Woche gegangen.

Die Brüsseler Behörde geht bisher davon aus, dass die Mitgliedstaaten mit den von ihr eingekauften Impfstoffen bis Ende des Sommers mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung impfen können. Michel räumte ein, dass dieses Ziel nur schwierig zu realisieren sein werde. (dpa)

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