Interview

Alm-Chef Müller: „Mehr Regulierung von MVZ stärkt große stationäre Strukturen“

ALM-Chef Dr. Michael Müller spricht sich im Interview mit der Ärzte Zeitung gegen eine zu starke Regulierung von Investoren-getragenen MVZ aus. Am Ende profitierten davon große Klinikketten.

Veröffentlicht:
Praxisinhaber wie Investoren sollen frei über die Verwendung ihrer Überschüsse entscheiden dürfen: ALM-Chef und Labormediziner Dr. Michael Müller

Praxisinhaber wie Investoren sollen frei über die Verwendung ihrer Überschüsse entscheiden dürfen: ALM-Chef und Labormediziner Dr. Michael Müller

© Rolf Schulten

Berlin. Laborarzt und MVZ-Geschäftsführer Dr. Michael Müller sieht die geplante zusätzliche Regulierung von investoren-getragenen Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) kritisch. Wenn aus Honoraren Überschüsse entstünden, „dann sollte ein Praxisinhaber genauso frei sein, über dessen Verwendung zu entscheiden, wie ein Investor“, sagt der gerade wiedergewählte Vorsitzende des Laborverbands Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) im Interview mit der Ärzte Zeitung.

Lesen sie auch

Eine räumliche und fachliche Begrenzung von MVZ-Ketten werde direkt „große stationäre Strukturen stärken, zum Beispiel bundesweite Klinikketten“, so Müller weiter. Diese hätten sich „längst darauf vorbereitet, ambulante Medizin aus dem Krankenhaus zu machen“.

Wenn die Politik meine, dass es opportun ist, die Kliniken zu stärken, gerade wenn sie die Grund- und Regelversorgung nicht mehr stationär, sondern ambulant machen sollten, klinge bei ihm sofort an: „Jetzt wird die doppelte Facharztschiene aufgelöst.“ In einem solchen Fall stelle sich die Frage, wie der Facharztstandard in der ambulanten Versorgung erhalten bleiben könne. Auch für die Weiterbildung sieht Müller dann gravierende Konsequenzen.

Im Interview spricht sich Müller jedoch klar für einen Wettbewerb um gute medizinische Qualität aus – und für mehr Transparenz darüber, wer Eigentümer einer Praxis oder eines MVZ ist. (ger)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Antwort auf parlamentarische Anfrage

NRW plant keine spezielle Förderung für kommunale MVZ

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg