Kommentar zu Berufskrankheiten

Mit Schwung und Erfolg alte Zöpfe abgeschnitten

Der Wegfall des Unterlassungszwangs bei Berufskrankheiten zeigt positive Signalwirkungen. Ein Ekzem muss nicht mehr das Ende des Jobs bedeuten. Das ist gut für Betroffene – und für Arbeitgeber.

Matthias WallenfelsEin Kommentar von Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Modernisierung bringt Früchte – zwar nicht immer und per se, aber punktuell. In puncto Anerkennungsverfahren auf das Vorliegen einer jobassoziierten Berufskrankheit (BK) ist zum Jahreswechsel 2020/21 der Unterlassungszwang weggefallen, der bis dato neun Berufskrankheiten anhaftete.

Betroffene Arbeitnehmer mussten nach Stellen der Verdachtsanzeige ihrem bisherigen Beruf den Rücken kehren. Dies traf zum Beispiel auf die BK-Nr. 5101 (Hauterkrankungen) zu.

Lesen sie auch

Mit diesem Paradigmenwechsel wurde nun der Verhältnis- wie der Tertiärprävention auch bei solchen Indikationen die Tür geöffnet. Dermatologen und Arbeitsmediziner haben lange dafür plädiert und immer wieder auf die guten Möglichkeiten hingewiesen, Mitarbeiter mit berufsbedingten Ekzemen im Job zu halten – im einfachsten Falle mit entsprechenden Cremes und Schutzausrüstung.

Dass der Wegfall des Unterlassungszwangs zu einer neuen „Freiheit“ der Arbeitnehmer geführt hat, lässt schon der sprunghafte Anstieg der positiv beschiedenen Anerkennungsverfahren bei der BK-Nr. 5101 erahnen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind solche Weichenstellungen zu begrüßen.

Alte Zöpfe abschneiden, lautete vor geraumer Zeit eine politische Forderung. Dies können Friseurinnen jetzt zum Beispiel mit großer Erleichterung. Denn ein Ekzem bedeutet nicht mehr zwangsläufig das – wenn auch manchmal nur vorübergehende – Ausscheiden aus dem lieb gewonnenen Beruf.

Schreiben Sie dem Autor: matthias.wallenfels@springer.com

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gastbeitrag

Berufskrankheiten: Mangelware Prävention

Das könnte Sie auch interessieren
Pikosekundenlaser stimuliert Reparaturmechanismen der Haut

© LENblR | iStockphoto

LIOB

Pikosekundenlaser stimuliert Reparaturmechanismen der Haut

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Aktuelles Fachwissen auf medbee

© Brickenkamp PR | Bayer Vital GmbH | Springer Medizin Verlag GmbH

Dermatologie im Fokus

Aktuelles Fachwissen auf medbee

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Abb. 1: Behandlungsalgorithmus für das lokal fortgeschrittene BCC

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Fortgeschrittenes Basalzellkarzinom

Management der Langzeittherapie mit Sonidegib

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sun Pharmaceuticals Germany GmbH, Leverkusen
Abb. 1: Hautsymptome bei einem 61-jährigen männlichen Patienten mit indolenter systemischer Mastozytose: Multiple, monomorphe, rötlich-bräunliche Makulae; im Ausschnitt: Darier-Zeichen: provozierte Quaddelbildung und Rötung

© PD Dr. Frank Siebenhaar, Berlin

Indolente systemische Mastozytose

Avapritinib: Erste und einzige zugelassene zielgerichtete Therapie*

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Blueprint Medicines (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Wirkmechanismus von Ruxolitinib-Creme

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4–7,10]

Ruxolitinib-Creme bei nichtsegmentaler Vitiligoa

Zielgerichtete Therapie mit günstigem Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Incyte Biosciences Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Forscher geben Entwarnung: Handys führen nicht zu einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten.

© DragonImages / stock.adobe.com

Zeitreihenanalyse

Studie: Handynutzung erhöht das Krebsrisiko nicht

Akute Atemwegssymptome – wieviel trägt die Luftverschmutzung bei? (Symbolbild mit Fotomodell)

© Sofiia / stock.adobe.com

Respiratorische Symptome

Mehr Luftverschmutzung, mehr Antibiotika