Die Software macht's

Mit ein paar Klicks zum eigenen Praxis-Plakat

Wartezimmer-Poster und Praxisflyer lassen sich ganz einfach und schnell selbst gestalten - mit den richten Layout-Programmen. Wir geben Tipps, worauf Ärzte bei der Auswahl der Software achten sollten.

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:
Für Layout-Einsteiger ist vor allem eines wichtig: eine einfache Menüführung.

Für Layout-Einsteiger ist vor allem eines wichtig: eine einfache Menüführung.

© Yuri Arcurs / fotolia.com

NEU-ISENBURG. Eine Mini-Werbekampagne oder ein Tag der offenen Tür ist geplant? Oder die Praxis will einfach nur ihr Leistungsspektrum in einem ansprechenden Flyer darstellen?

Nicht immer wollen Praxen für solche Aktionen gleich eine Werbeagentur oder einen Grafiker engagieren. Müssen sie auch nicht, denn moderne Grafikprogramme leisten Erste Hilfe - und einige davon sind auch mit wenigen Handgriffen zu bedienen.

Gratissoftware muss nicht schlechter sein

Bevor Arztpraxen allerdings Geld für Software ausgeben, sollten sie sich überlegen, für welche Aktionen sie ein Grafikprogramm benötigen.

Für Praxen, die etwa nur eigene Visitenkarten und Grußkarten für besondere Anlässe - etwa runde Geburtstage von Patienten - erstellen wollen, reicht ein Karten-Programm völlig aus.

Häufig gibt es hier im Web auch Gratissoftware, die gar nicht schlechter als gekaufte Software ist.

Aber: Wer Grafiksoftware im Internet herunterlädt, sollte sich vorher vergewissern, dass die Download-Quelle sicher ist, und dass es sich tatsächlich um offizielle Freeware und nicht geklaute Programme handelt.

Vorlagen und Muster hilfreich

Nicht selten muss die Software gar nicht heruntergeladen werden, sondern kann via Webverbindung genutzt werden.

So etwa das Programm Avery Zweckform Design & Print Online, wobei Avery Zweckform auch eine kostenlose Download-Alternative mit etwas umfangreicheren Funktionen, Avery Zweckform Design Pro, bietet (www.avery-zweckform.com).

Aber auch die kostenpflichtigen Programme stellen meist eine überschaubare Investition dar. Für SF-Fixvis 4.00 müssen Praxen beispielsweise zehn Euro auf den Tisch legen, erhalten dafür aber ein Programm mit zahlreichen Vorlagen und Mustern.

Was eine gute Visitenkartensoftware außer Vorlagen und Mustern bieten sollte: Es sollte der Praxis unbedingt möglich sein, ein eigenes Logo einzubauen.

Und ungeübte Anwender sollten darauf achten, dass die Menüleisten der Programme überschaubar und nicht mit zu vielen Tools überladen sind. Denn das schafft nur Verwirrung.

Ein Werkzeugkasten für Logos

Wer noch kein Praxis-Logo hat, kann sich dieses selbst bauen. Das gelingt über vektorbasierte Zeichenprogramme. Diese sind allerdings eher etwas für geübtere PC-Nutzer.

Wer erst einmal testen will, ob er mit der Logo-Gestaltung zurecht kommt, kann das mit dem kostenfreien Programm Inkscape (http://inkscape.org/) tun, das Bitmaps vektorisieren kann und über eine Vielfalt von Filtern und Spezialeffekten verfügt.

Wer gleich in ein großes Layout-Programm investieren will, sollte sich unbedingt vorab die Frage stellen: Bin ich eher Layout-Einsteiger oder geübter PC-Anwender?

Für Einsteiger eignen sich nämlich auch hier vorrangig Programme, die ein breites Angebot an Mustern und Vorlagen im Gepäck haben, die sich schnell auf die individuellen Bedürfnisse der Praxis anpassen lassen. Dabei sollten Vorlagen bzw. Muster für Flyer, Poster, Broschüren und Newsletter enthalten sein.

Wer wie gesagt auch sein Praxis-Logo selbst gestalten will, sollte sich eine Software suchen, die entsprechende Tools bietet. Hier wäre auch eine Option zum Freizeichnen wichtig - allerdings mit überschaubarer Menüführung.

Woher kommen schöne Fotos?

Damit es hinterher mit dem Druck - entweder über den Praxisdrucker, im Copyshop oder gar der Druckerei klappt - sollte es zudem bei Flyern, Broschüren etc. Vorlagen in den gängigen Seitengrößen geben. Und es sollten sich Druckdateien, also PDF, direkt aus der Anwendung heraus erstellen lassen.

Ein gutes Programm für Einsteiger ist Magix Page & Layout Designer 2013, das in der Vollversion um die 120 Euro kostet.

Was man auch wissen muss: Die Programme beinhalten oft keine Möglichkeit der Fotobearbeitung. Das heißt, hierfür wird eventuell ein zusätzliches Programm benötigt. Für kleinere Projekte reichen häufig die mitgelieferten Bearbeitungsprogramme der eigenen Digitalkamera aus.

Oder aber Praxen nutzen Schmuckbilder professioneller Bildagentur wie fotolia (http://de.fotolia.com/), hier muss - außer dem Bildzuschnitt - wenig an den Fotos nachgearbeitet werden.

Gute Freeware-Alternativen

Wer professioneller Fotos bearbeiten will, benötigt hingegen eine Bildretusche- und montagesoftware. Der Klassiker ist hier Photoshop. Aber auch Corel Photo. Zudem hat sich Paint einen Namen gemacht.

Und es gibt mit Gimp (http://www.gimp24.de/) durchaus eine gute Freeware-Alternative. Für das Erstellen von Grafiken braucht es bei einigen Layoutprogrammen ebenfalls eine Zusatzsoftware. Ein Programm mit vielen Möglichkeiten ist hier Illustrator - allerdings benötigt die Handhabung etwas Übung.

Praxisteams, die gestalterisch frei sein und so richtig loslegen wollen, können sich auch an einem echten Design-Klassiker, InDesign, versuchen.

Um die Möglichkeiten des Programms auszutesten und zu lernen, braucht es allerdings Zeit. Dann aber lassen sich Broschüren völlig frei nach eigenem Gusto gestalten.

Zu nahezu allen Layout-Programmen gibt es aber Testversionen. Daher der Rat: Gerade vor größeren Software-Investitionen das Programm vorab auf Herz und Nieren testen.

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Kommentare
Karl-Heinz Kahle 09.07.201322:12 Uhr

Schicken Sie Ihre Patienten zu Laien-Ärzten?

Professionelles Marketing bringt professionelle Ergebnisse. Welcher Arzt beispielsweise weiß, wie eine Webseite für Suchmaschinen zu gestalten ist? Kaum einer, wie die zahlreichen Webseiten zeigen, in denen das Praxisangebot in lieblosen Bulletlisten oder "Über uns"-Rubriken für Patienten und Suchmschinen kaum verstehbar aufgelistet ist.

Schon eine Investition im mittleren vierstelligen Bereich kann - richtig eingesetzt - etwa 100 Patientenkontakte pro Tag online generieren. Wenn nur 2 Prozent dieser Patienten in die Praxis kommen, macht das 40 Neu-Kontakte im Monat. Dieses Beispiel bezieht sich auf Ärztegruppen, die bislang im Internet eher weniger stark repräsentiert repräsentiert sind. Radiologen oder Schönheitschirurgen müssen sicherlich mehr Aufwand betreiben, um sich im online-affinen Wettbewerb so durchzusetzen, dass die Ergebnisse sichtbar werden.

Eine selbst gebastelte Lösung ist in den meisten Fällen nicht zielführend. Ärzte schicken Ihre Patienten aus guten Gründen nicht zu einem Laien.

Charly Kahle
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vlad arghir 28.02.201322:30 Uhr

violon d''Ingres

Design machen Menschen, nicht Software. Graphik Designer sind Absolventen einer Hochschule für visuelle Kommunikation, Profis mit Erfahrung. Sich aus dem „Werkzeugkasten für Logos“ ein Firmenzeichen zu basteln ist dilettantisch – eine Art Selbstmedikation.

MfG,
vlad arghir,
Dipl. Des., M.A.

Dr. Andreas Staufer 25.02.201311:13 Uhr

Sparen an falscher Stelle

Leider müssen wir in unserer Rechts- und Steuerberatung immer wieder feststellen, dass manch niedergelassener Arzt oder Ärztin an falscher Stelle spart.

Selten einkalkuliert wird die Zeit, die Ärzte oder Personal für die Einarbeitung in die Software oder die Umsetzung des Ausdrucks ("Chef, ich kann die Visitenkarten wieder nicht drucken") benötigen und die ihnen dann bei der Behandlung der Patienten oder der Praxisorganisation fehlt. Wer eine Mitarbeiterin mit "Design" beschäftigt, sollte auch einmal die Zeit stoppen, die sie tatsächlich dafür aufbringt. Manche regionalen Grafiker sind im Vergleich günstiger und das Ergebnis besser.

Das selbst gebastelte Ergebnis befriedigt schließlich vielleicht den Arzt und sein Team - erzielt aber nicht immer den gleichen Effekt bei den Patienten. Ebenfalls unterschätzt: Marketing und Controlling. Was erziele ich eigentlich mit dem Flyer, dem Plakat oder der Praxisinformation? Es geht nicht darum, irgendwelche Flyer in der Praxis zu haben, sondern die richtigen. Schlimmstenfalls schreckt zu viel "selbst gemacht" sogar Patienten ab. Jedenfalls bei der Praxisausstattung und den Visitenkarten insbesondere sollte man lieber mehr investieren: Der erste Eindruck zählt - auch bei Patienten und Zuweisern!

Vielleicht überlegen Sie sich einmal folgende Alternative: Wir nutzen vom Grafiker erstellte und an unser Corporate Design angepasste Vorlagen und Vordrucke, die wir voreingerichtet bedrucken können. Einladungen zu Veranstaltungen oder kurze Informationen sind damit auch schnell erstellt - und sehen professionell aus.

Wer letztlich noch Heilmittelwerberecht oder Urheberrecht unterschätzt, darf sich nicht über Abmahnungen wundern. Wer beispielsweise das Kleingedruckte bei den Stockfotoanbietern nicht liest, freut sich zwar zunächst über günstige Fotos, zahlt die teure Rechnung aber später. Denn die meisten Stockfotoanbieter verlangen bei den günstigen Lizenzen einen Hinweis auf den Urheber; der wird meist vergessen. Mit einer Entschuldigung ist es im Falle einer berechtigten Abmahnung dann selten getan.

Gute Vorbereitung zahlt sich aus. An dieser Stelle sei mir daher noch folgender Hinweis gestattet: Öffentliche Fördermittel stehen auch Freien Berufen offen. So können sich niedergelassene Ärzte beispielsweise die Beratung rund um Positionierung, Praxisorganisation oder Controlling zu 50 % staatlich bezuschussen lassen. Gründende Ärzte sparen sogar bis zu 90 %. Im Studium nicht erworbenes Know-how wird so individuell in einem Coaching vermittelt.

Selbst machen, kann Spaß machen. Ärzten sollten aber bei der Außendarstellung der Praxis nicht an der falschen Stelle sparen.

Dr. Andreas Staufer
Fachanwalt für Medizinrecht

Finck Althaus Sigl & Partner
Rechtsanwälte Steuerberater
Nußbaumstraße 12
80336 München
Telefon: +49 (0) 89/ 65 20 01
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