Googelnde Patienten
Nach dem Arztbesuch wird das Internet befragt
Laut einer Erhebung des Digitalverbands Bitkom konsultieren Patientinnen und Patienten nach dem Praxisbesuch zusätzlich noch das Internet. Ein Grund dafür sind die Arztgespräche.
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Gut zwei Drittel der Patientinnen und Patienten befragen nach dem Arztbesuch zusätzlich das Internet.
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Berlin. Rund zwei Drittel aller Patientinnen und Patienten (67 Prozent) informieren sich nach dem Arztbesuch zusätzlich im Internet über ihre Symptome, Diagnosen und Medikamente. Im vergangenen Jahr hatten noch 61 Prozent aller Patienten nach einem Arztbesuch im Internet recherchiert.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Digitalverbands Bitkom. Für die repräsentative Erhebung wurden im Mai 1157 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Internetnutzer recherchiert demnach bereits vor dem Arztbesuch Symptome im Netz.
Bei den Frauen (61 Prozent) sei dieses Verhalten dabei deutlich ausgeprägter als bei den Männern (51 Prozent), heißt es in einer aktuellen Mitteilung von Bitkom.
Jeder Siebte holt regelmäßig Informationen im Netz ein
Laut Studie holen 14 Prozent sogar regelmäßig entsprechende Informationen online ein, 30 Prozent tun dies manchmal und 23 Prozent selten. „Die Digitalisierung stärkt die Souveränität der Patientinnen und Patienten“, sagt Dr. Ariane Schenk, Ansprechpartnerin für digitale Gesundheit bei Bitkom. „Während der Corona-Pandemie ist das Bewusstsein für die eigene Gesundheit noch einmal leicht gestiegen.“
Den meisten Befragten gehe es dabei darum, alternative Behandlungsmethoden zu suchen (68 Prozent) oder sich generell zusätzliche Informationen etwa zu Diagnose, Behandlung oder Erkrankung einzuholen (63 Prozent). 56 Prozent suchen nach einer Zweitmeinung und 44 Prozent recherchieren Alternativen zu Medikamenten.
Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten gibt zu, sich nicht mehr an alle Details aus dem Arztgespräch erinnern zu können. 23 Prozent haben die Erläuterungen von Ärztin oder Arzt nicht verstanden. Insgesamt steht im Vordergrund, den Arztbesuch zu ergänzen: Lediglich jeder Siebte (14 Prozent) hat kein Vertrauen in die zuvor gestellte Diagnose gehabt. (kaha)