Nährwertkennzeichnung
Nutri-Score nimmt Fahrt auf
236 Marken in Deutschland kennzeichnen inzwischen ihre Fertignahrungsmittel mit dem Nutri-Score. Das Bundesernährungsministerium ist zufrieden – auch weil in Europa Fortschritte gemacht werden.
Veröffentlicht:Berlin. Der Weg bis zur Einführung des Nutri-Scores im November war weit, nun zeigt sich die Regierung zufrieden mit der ersten Zwischenbilanz: Seit November haben sich bereits 116 Unternehmen für die Verwendung des Nährwertkennzeichnungsmodells registriert. Insgesamt kennzeichnen 236 Marken ihre Fertignahrungsmittel mit der Lebensmittelampel. Das hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitgeteilt – und gar von einer „Schallmauer“ gesprochen, die durchbrochen wurde.
Der Nutri-Score soll Verbrauchern beim Kauf von Fertignahrungsmitteln eine Orientierungshilfe bieten. Die fünfstufige Farb-Buchstaben-Kombination des Nutri-Score reicht von einem grünen A bis zum roten E und zeigt den Nährwert eines Lebensmittels an. „Ich erwarte, dass die Unternehmen ihr Sortiment umfassend kennzeichnen. Das ist auch die Erwartung der Verbraucher“, wird Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) in der BMEL-Mitteilung zitiert. Verpflichtet werden dazu können Unternehmen nach geltendem EU-Recht jedoch nicht. Die Kennzeichnung mit dem Nutri-Score bleibt freiwillig.
Weiterentwicklung über Ländergrenzen hinweg
Um den europaweiten Einsatz der erweiterten Nährwertkennzeichnung zu vereinfachen, haben die am Nutri-Score beteiligten oder interessierten europäischen Staaten laut BMEL zudem eine Grundsatzvereinbarung geschlossen. Damit verständigten sie sich auf eine gemeinsame Koordination. Ziel sei es, den Mitgliedstaaten und Unternehmen die Einführung des Nutri-Score zu erleichtern. Klöckner: „Unsere Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Klarheit auf den Verpackungen und stärkt die gesunde Ernährung über Ländergrenzen hinweg.“
Neben einem Lenkungsausschuss umfasst die Zusammenarbeit demnach auch ein gemeinsames wissenschaftliches Gremium, das mögliche Weiterentwicklungen des Nutri-Score-Algorithmus wissenschaftlich bewertet. Deutschland wird hier den Angaben zufolge zukünftig durch einen Experten des Max Rubner-Instituts (MRI) vertreten sein. (mu)