PKV-Anbieter muss Prämien drastisch erhöhen

KÖLN (akr). Der private Krankenversicherer Central wird zum ersten Januar die Prämien für viele Kunden drastisch erhöhen.

Veröffentlicht:
Central-Hauptververwaltung: Bis zu 40 Prozent höhere Prämien.

Central-Hauptververwaltung: Bis zu 40 Prozent höhere Prämien.

© Central

"Im Schnitt werden die Beiträge um 12,9 Prozent steigen", sagte Unternehmenssprecher Ronald Voigt. Für einige Versicherte wird die Prämienerhöhung sehr hoch ausfallen. "Wir haben Kunden, bei denen die Steigerung im Bereich von 40 Prozent liegt", sagte er.

Die Central hatte bereits im Sommer die Vermittler über anstehende "Erhöhungen im zweistelligen Bereich" informiert.

Der Hauptgrund dafür sei die Leistungsentwicklung, sagte der Sprecher. Aber auch das Problem der Nicht-Zahler treibe die Beiträge nach oben.

Beitragssteigerung auch bei anderen Anbietern

Auch Ärzte, die bei anderen Unternehmen versichert sind, müssen mit Prämienerhöhungen rechnen. Bei den großen Anbietern stehen Steigerungen im Schnitt von fünf bis sieben Prozent an.

Für Ärzte, die beim Marktführer Debeka versichert sind, steigen die Prämien im nächsten Jahr nicht. "Wir werden eine Beitragsanpassung von 3,6 Prozent vornehmen, sie betrifft aber nur Beamte", sagte Debeka-Sprecher Dr. Gerd Benner.

Die Central ist eine Tochter des Generali-Konzerns, zu dem auch die AachenMünchener und der Direktversicherer CosmosDirekt gehören.

Sie ist gemessen an den Beitragseinnahmen und der Zahl der vollversicherten Personen der fünftgrößte Krankenversicherer in Deutschland.

Resultat aggressiver Wachstumspolitik

Ende 2010 hatte die Central rund 509.000 vollversicherte Kunden und inklusive Zusatz-Policen Prämieneinnahmen von 2,2 Milliarden Euro.

Die anstehenden Preiserhöhungen sind auch Resultat der aggressiven Wachstumspolitik der vergangenen Jahre. Central hat mit sehr preiswerten Policen Kunden geworben.

Die Manager bauten darauf, dass die Kunden ihren Schutz später ausbauen und in teurere Tarife wechseln würden. Die Strategie ist nicht aufgegangen.

Der Krankenversicherer hat mittlerweile eine Kurskorrektur vorgenommen. Er bietet keine Billigtarife mehr an, sondern will sich künftig auf höherpreisige Angebote konzentrieren.

Außerdem wird er seinen eigenen, 600 Vertreter starken Vertrieb aufgeben. In Zukunft wird die Vertriebsorganisation Deutsche Vermögensverwaltung Policen der Central verkaufen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Jahresausblick

Nach Rekordjahr: Luft für Aktien wird 2025 dünner

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tenecteplase nach 4,5 Stunden

Schlaganfall: Auch die späte Lyse lohnt sich noch

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener