Anlagen-Kolumne

Pharma-Aktien: Selektion ist Trumpf

Der richtige Branchenfonds hilft Anlegern, das relative Auf und Ab bei Pharma-Werten gut abzusichern. Denn die Branche ist stabil.

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Auch das Patent für das innovativste Medikament läuft einmal ab. Das ist den Pharmaunternehmen wohl bewusst. Und sie wissen: Den Hoch-Zeiten folgen – gerade bei Blockbuster-Patenten – Zeiten mit herben Umsatzeinbußen und Gewinneinbrüchen.

Es sei denn, sie wirken dem entgegen. Probate Mittel sind eine gut gefüllte Pipeline mit Neuzulassungen, Unternehmenszusammenschlüsse oder -aufkäufe, neue Geschäftsfelder oder eine verstärkte Kostendisziplin. In jedem Fall gilt: Sie müssen die Gewinne beziehungsweise Cashflows sinnvoll in die Zukunft investieren, um ihre Wachstumsstrategie fortzusetzen.

Neue politische Konstellation in USA

Bis 2023 werden die Erlösrückgänge der Pharmaindustrie durch Patentabläufe weltweit auf mehr als 121 Milliarden US-Dollar geschätzt, davon 95 Milliarden US-Dollar allein in den USA. Derweil erhält die Nachahmerindustrie reichlich verbale Unterstützung von der US-Politik, die sich günstigere Preise für die Endverbraucher wünscht und hohe Preise bei neuen Medikamenten anprangert.

Insbesondere mit der neuen politischen Konstellation in den USA – unter Präsident Joe Biden werden Senat und Repräsentantenhaus von den Demokraten dominiert – könnte sich die Diskussion über die Arzneimittelpreise noch intensivieren.

Viele neuartige Therapieoptionen

Besonders vielversprechend ist ein Gegensteuern der pharmazeutischen Industrie mit Innovationen. Die sich abzeichnenden neuartigen Therapieoptionen (zum Beispiel mRNA, bi-spezifische Antikörper, Gentherapie) lassen nicht nur Patienten hoffen, sondern werden bei erfolgreicher Zulassung auch die Umsatz- und Gewinnkurven der Hersteller neue Höhen erklimmen lassen.

Denn bei verbesserter Wirksamkeit und geringeren Nebenwirkungen spielt der Preis des Medikaments eine eher untergeordnete Rolle, zumindest bei geringem oder noch nicht vorhandenem Wettbewerb.

Von steigenden (Aktienkurs-) Kurven können auch Investoren profitieren, die frühzeitig auf den richtigen Branchenfonds gesetzt haben. Hier gilt einmal mehr: Selektion ist Trumpf.

Dr. Hanno Kühn ist Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

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